Europäischer Fair Value Index setzt Abwärtstrend fort
Der von Cushman & Wakefield vierteljährlich erstellte „European Fair Value Index“ ist im vierten
Quartal 2017 auf 42 gesunken und hat damit ein Niveau erreicht vergleichbar mit dem ersten Quartal 2006. Der Index analysiert 123 europäische Geschäfts-, Einzelhandels- und Logistikmärkte. Dies sei einerseits auf das fortgeschrittene Stadium des Immobilienzyklus, andererseits auf den Mangel an attraktiven erstklassigen Investitionsgelegenheiten zurückzuführen, erklären die Experten.
Beim Fair-Value-Verfahren wird in einem standardisierten Verfahren analysiert, wie sich die Rendite aus einem heute getätigten Immobilienkauf mit einem 5-jährigen Anlagehorizont zu einer risikolosen Anlage verhält unter Berücksichtigung einer immobilienspezifischen Risikoprämie.
Im vierten Quartal 2017 wurden 19 Prozent der Märkte als unterbewertet eingestuft. Logistikmärkte blieben am attraktivsten: 39 Prozent wurden als unterbewertet beurteilt. Moskau ist Spitzenreiter der unterbewerteten Märkte Europas, wobei Einzelhandelsflächen auf Platz eins und Büroflächen auf Platz drei rangieren, heißt es. Der Einzelhandel in Budapest liegt auf Platz zwei. Die Top-Fünf der unterbewerteten Märkte werden komplettiert mit den Logistikmärkten Budapest und Dublin. Die Preise auf den führenden Büromärkten London, Paris und München wurden als marktgerecht eingestuft. Dort hätten die Renditen ihren historischen Tiefpunkt erreicht und würden, wenn überhaupt, nur noch begrenzt weiter sinken. In vielen Fällen werde zudem ein moderater Anstieg von Mieten erwartet. Die peripheren Regionen Mittel- und Osteuropas und der Eurozone zeigten nach wie vor ein ausgeglichenes Verhältnis von marktgerechten und unterbewerteten Märkten. Im Gegensatz dazu sind in Deutschland, den Beneluxländern und Nordeuropa nur noch wenige unterbewertete Märkte zu finden, halten Cushman & Wakefield fest.
Mark Unsworth, Leiter EMEA (Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika) Forecasting bei Cushman & Wakefield, sagt: „Das kontinuierliche und strukturelle Wachstum im E-Commerce lässt die Nachfrage nach urbanen Logistikflächen unvermindert stark steigen. Der größte Anteil unterbewerteter Märkte befindet sich in den peripheren Regionen Mittel- und Osteuropas und der Eurozone. Russland ist weiterhin an der Spitzenposition, während sowohl der Budapester Einzelhandelbereich als auch der dortige Logistiksektor unter den Top-Fünf rangieren. Befeuert wird dies durch das andauernde Wachstum der ungarischen Wirtschaft mit steigenden Lohn- und Verbrauchniveaus.“
Quelle: Pressemitteilung Cushman & Wakefield
Cushman & Wakefield ist ein globales Immobilienberatungsunternehmen mit einem Umsatz von sechs Milliarden US-Dollar (5,04 Milliarden Euro). (TS1)