Studie: Europaweit hohes Wachstum von nachhaltigen Geldanlagen
Die siebte Ausgabe des alle zwei Jahre erscheinenden Marktberichts (European SRI Study) von Eurosif, einer europäischen Mitgliederorganisation für nachhaltige und verantwortliche Geldanlagen, hat erneut zweistellige Wachstumsraten für nachhaltige und verantwortliche Geldanlagen ergeben. Die Zuwächse reichen dabei von 30 Prozent für Engagement und Stimmrechtsausübung bis zu 385 Prozent für Impact Investment. Auch aufgrund der Rückkehr von Privatanlegern (plus 547 Prozent seit 2013) an den Markt für nachhaltige Investments wächst dieser schneller als der gesamte europäische Anlagemarkt (plus 25 Prozent).
Investments in nachhaltige Themen konnten ein Plus von 146 Prozent verzeichnen, wobei mit 43 Milliarden Euro das Gros der Anlagen in Frankreich verwaltet wird, so die Studie. Dies zeige, dass Investoren vermehrt klimarelevante Themen wie Energieeffizienz und Erneuerbare Energien im Blick haben.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Ausschlüsse sind noch immer die beliebteste nachhaltige Anlagestrategie mit einem Volumen von mehr als zehn Billionen Euro, was einem Plus von 48 Prozent entspricht. Führende Länder sind die Schweiz mit 2,5 Billionen Euro sowie Großbritannien und Deutschland mit jeweils fast 1,8 Billionen Euro. Diese Entwicklung steht im Einklang mit einer Welle von Divestments, die durch die Debatte zum Klimawandel befeuert wurde.
Normbasiertes Screening hat sich mit einem Volumen von fünf Billionen Euro und einem Zuwachs von 40 Prozent zur zweitwichtigsten nachhaltigen Anlagestrategie entwickelt, so die Studie weiter. Frankreich dominiert dabei mit Anlagen in Höhe von 2,6 Billionen Euro.
Laut Studie ist Impact Investment die am schnellsten wachsende nachhaltige Anlagestrategie. Ihr Volumen ist von 20 Milliarden Euro im Jahre 2013 auf nun 98 Milliarden Euro angestiegen. Dies entspricht einem Plus von 385 Prozent. Die Niederlande sind mit Impact Investments in Höhe von 40 Milliarden Euro in diesem Bereich führend. Unterstützt wird dieses Wachstum durch das Plus im Bereich der Green Bonds.
Flavia Micilotta, Geschäftsführerin von Eurosif, kommentiert mit Blick auf den Marktbericht: „Die Ergebnisse der diesjährigen Studie belegen das wachsende Interesse von Investoren für Nachhaltige Geldanlagen. Darüber hinaus unterstützen die Ergebnisse den verstärkten Fokus auf nachhaltige und grüne Anlagen, der für die Agenda der europäischen Regulatoren an Bedeutung gewinnt.“
Quelle: Pressemitteilung Eurosif
Eurosif ist eine europäische Mitgliederorganisation für nachhaltige und verantwortliche Geldanlagen. Der europäische Dachverband funktioniert als Partnerschaft der nationalen Sustainable Investment Forums (SIFs),- deren Mitglieder aus allen Bereichen der nachhaltigen Finanzwirtschaft kommen. Diese umfassen institutionelle Investoren, Vermögensverwalter, Finanzdienstleister, Indexprovider sowie Anbieter von Nachhaltigkeitsanalysen, die zusammen Vermögenswerte von über einer Billionen Euro repräsentieren. (JF1)