EZB startet nächste Phase für digitalen Euro
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat sich darauf geeinigt, die Entwicklung eines digitalen Euro voranzutreiben. Dies teilte die Notenbank am14. Juli 2021 in Frankfurt mit.
Zunächst ist eine zweijährige Untersuchungsphase vorgesehen, um Kernfragen wie die Ausgestaltung und die Verteilung einer digitalen Version der Gemeinschaftswährung zu klären. Erst anschließend wollen die Währungshüter die endgültige Umsetzung des Projekts beschließen. „Mit unserer Arbeit wollen wir sicherstellen, dass Bürger und Unternehmen auch im digitalen Zeitalter Zugang zur sichersten Form des Geldes, dem Zentralbankgeld, haben“, sagt EZB-Präsidentin Christine Lagarde.
Die Notenbank hatte bereits vor neun Monaten ihren Bericht zum digitalen Euro vorgestellt und seitdem Vorarbeiten wie Analysen geleistet und weitere Fachmeinungen eingeholt. Der Präsident der Eurogruppe, Paschal Donohoe, gratulierte dem EZB-Rat zur nun getroffenen Entscheidung und drückte seine volle Unterstützung für das Projekt aus.
Auch die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) und der Bankenverband begrüßten das Bekenntnis der Währungshüter zur weiteren Entwicklung einer digitalen Version des Euros. „Europa darf beim digitalen Geld nicht den Anschluss an die USA oder China verlieren. Dies ist nicht alleine eine Frage der europäischen Souveränität, es geht vor allem darum, die Sicherheit und Stabilität unserer Währung zu sichern“, betonte Andreas Krautscheid, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes.
In der Wirtschaft kommen die Pläne für das Großprojekt ebenfalls gut an. Drei von vier Unternehmen haben sich einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge für die Einführung einer digitalen Gemeinschaftswährung ausgesprochen. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung DK
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) ist als Zusammenschluss des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, des Bundesverbandes deutscher Banken, des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes und des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken die Interessenvertretung der kreditwirtschaftlichen Spitzenverbände. Sie ist im August 2011 hervorgegangen aus dem Zentralen Kreditausschuss (ZKA) und führt dessen Arbeit fort.