Fällt die Weihnachtsrallye aus?

Haben die europäischen Aktienindizes bereits ihr Pulver verschossen? Diese Frage wirft Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie der St.Galler Kantonalbank Deutschland, in seinem aktuellen Markkommentar auf. Anfang November konnte der DAX noch neue Rekordstände bei 13.500 Punkten feiern. Das war ein Kursanstieg von 1.500 Punkten oder 12,5 Prozent innerhalb von zwei Monaten. Zwischenzeitlich notierte der DAX wieder unter 13.000 Punkten. „Die gute Stimmung ist verflogen“, resümiert Winkler.

Seiner Einschätzung nach helfen auch gute Konjunkturdaten momentan nicht weiter. „Die Erwartungshaltung ist einfach zu hoch. Entsprechend sind viele gute Nachrichten bereits in das Kursniveau eingearbeitet. Es wird immer schwieriger, die Anleger positiv zu überraschen. Die Neigung zu Gewinnmitnahmen wächst. Selbst der jüngste Kursschub in den USA aufgrund der Meldungen über wahrscheinliche Steuersenkungen verpuffte nach wenigen Tagen. Besonders bei den Topperformern 2017, den Technologieaktien, steigt die Volatilität und Nervosität spürbar an“, so Winkler.

Insofern sei die Konsolidierung an den Aktienmärkten völlig normal und gesund. Die gute konjunkturelle Entwicklung der Weltwirtschaft stütze die Märkte nach unten ab. Unter mittelfristigen technischen Aspekten sei die Anlageklasse Aktien allerdings deutlich überkauft und heiß gelaufen. „Eine ‚Abkühlung‘ ist sogar wünschenswert. Es kann daher sein, dass die erwartete und übliche Weihnachtsrallye dieses Jahr ausfällt“, meint Winkler.

Völlig unbemerkt und benebelt von den Negativzinsen der EZB habe in 2017 eine Zinswende bei den internationalen Notenbanken stattgefunden. Dass die US-amerikanische FED die Zinsen schrittweise erhöht und den Abbau ihrer Notenbankbilanz bereits im Oktober begonnen hat, ist allseits bekannt. Dass aber auch die Notenbanken von England und Kanada bereits Zinserhöhungen durchgeführt haben, sei bei den meisten Investoren untergegangen. Vor wenigen Wochen habe Südkoreas Notenbank als erste größere asiatische Zentralbank die Zinsen erhöht. „Still, leise und heimlich findet eine Wende in der Geldpolitik vieler Notenbanken statt. Die gute wirtschaftliche Lage erlaubt es, den Pfad der extrem expansiven Geldpolitik zu verlassen“, so Winkler.

Noch stören die Zinserhöhungen die Aktienanleger nicht. Vor allem, weil der Effekt bei Anleihen mit längeren Laufzeiten bisher nicht angekommen ist. Sogar ganz im Gegenteil. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen notiert aktuell mit 2,35 Prozent deutlich unter dem Niveau vom Jahresbeginn 2017 (2,60 Prozent). Allerdings gilt die massiv flachere Zinsstrukturkurve - zweijährige US-Staatsanleihen rentieren bereits mit 1,80 Prozent – laut Winkler als Vorbote einer zukünftig zunehmenden Volatilität. „Das Aktienjahr 2017 war eines der ruhigsten seit vielen Jahren. Die täglichen Kursschwankungen waren so gering, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Insofern sollte es nicht überraschen, wenn 2018 gefühlt unruhiger, in Wirklichkeit aber nur normaler werden wird“, prognostiziert Winkler.

Quelle: Marktkommentar St.Galler Kantonalbank Deutschland

Die St.Galler Kantonalbank Deutschland AG ist eine einhundertprozentige Tochter der St.Galler Kantonalbank AG. Die deutsche Gesellschaft mit Sitz in München wurde 2009 gegründet und beschäftigt 52 Mitarbeiter. (jpw1)

www.sgkb.de

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