Fast drei Viertel aller Rentner haben finanzielle Engpässe im Ruhestand erlebt
Nur 27 Prozent der Rentner und Pensionäre in Deutschland geben an, im Ruhestand noch keinen finanziellen Engpass erlebt zu haben. Von den übrigen, die also mit einem über den Einkünften liegendem Geldbedarf schon konfrontiert wurden, reagierte mehr als die Hälfte mit reduzierten Ausgaben. Jeder Vierte verkaufte Sparanlagen und knapp jeder Fünfte lieh sich Geld in der Familie oder bei Freunden. Das sind Ergebnisse des Themenfokus „Finanzielle Flexibilität im Ruhestand“, der im Rahmen des „AXA Deutschland-Report zu Ruhestandsplanung und -management“ ermittelt wurde. Der Report erfasst und vergleicht repräsentativ in allen 16 Bundesländern die Einstellungen und Verhaltensweisen von Berufstätigen und Ruheständlern
„Auch in unserer neuen Untersuchung wird dabei sichtbar, dass Erwerbstätige von der Situation im Ruhestand oft falsche Vorstellungen haben", erklärt Dr. Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstands der AXA Konzern AG. Als Hauptgründe für schwankenden Geldbedarf im Ruhestand nennen Rentner und Pensionäre möglicherweise auftretende Pflegebedürftigkeit sowie Kosten im Zusammenhang mit Erkrankungen. Entsprechend gibt eine Mehrheit unter ihnen an, dass schwankender Geldbedarf vor allem in den späteren Jahren des Ruhestands auftritt. Nur ein Drittel sagt, dass sie dies vor allem in den ersten Jahren des Ruhestands erlebt haben.
Das aber schätzen die heute Berufstätigen anders ein. Hier glaubt rund die Hälfte, dass schwankender Geldbedarf eher in den ersten Jahren des Ruhestands auftritt. Dahmen: „Aus unseren Untersuchungen geht hervor, dass viele der heute Berufstätigen mit dem Beginn des Ruhestands vor allem erhöhte Freizeitaktivitäten verbinden und vermehrtes Reisen. Dadurch wird erklärbar, warum sie eher zu Beginn mit schwankendem Geldbedarf rechnen.“
Exakt 70 Prozent der Rentner und Pensionäre in Deutschland halten es im Ruhestand für genauso wichtig wie im Berufsleben, finanziell flexibel auf unterschiedliche Geldbedarfe reagieren zu können. Für 15 Prozent ist das im Ruhestand sogar noch wichtiger als im Erwerbsleben. Unter den Erwerbstätigen sehen das mit 68 Prozent beziehungsweise 13 Prozent ähnlich viele genauso.
Ungewöhnlich oft werden in Baden-Württemberg Erbschaften als mögliche Auslöser für schwankenden Geldbedarf im Ruhestand genannt. Knapp jeder vierte Rentner oder Pensionär gibt dies an. In weiten Teilen Ostdeutschlands ist dies deutlich seltener der Fall. Schlusslicht bildet Berlin, wo nur acht Prozent der Rentner Erbschaften als Ursache für schwankenden Geldbedarf sehen. Auch Investitionen in die eigene Immobilie sind für Ruheständler in Berlin selten ein möglicher Auslöser für geänderten Geldbedarf. Nur rund jeder vierte von ihnen nennt das als Ursache - ebenfalls der niedrigste Wert im Bundesländervergleich. Fast doppelt so viele wie in Berlin sind es hingegen im Saarland, das mit 50 Prozent Nennungen bundesweit an erster Stelle liegt.
Der Themenfokus „Finanzielle Flexibilität im Ruhestand“ wurde im Rahmen des AXA Deutschland-Report zu Ruhestandsplanung und -management durch insgesamt 3.296 Online-Interviews im Oktober 2015 erhoben.
Quelle: Pressemitteilung AXA
Die Axa Konzern AG mit Sitz in Köln ist die Repräsentanz der französischen Axa-Versicherungsgruppe in Deutschland. Die Geschäftstätigkeit umfasst Lebens-, Renten- und Berufsunfähigkeitsversicherungen, betriebliche Altersvorsorge, Krankenversicherungen, Schaden- und Unfallversicherungen sowie Vermögensanlagen und Finanzierungen. (mb1)