Feri Marktkommentar: Märkte in Sorge vor steigender Inflation
Der Auftakt in das neue Börsenjahr steht ganz im Zeichen zunehmender Inflationsängste. Das schreibt Dr. Eduard Baitinger, Head of Asset Allocation beim Investmenthaus Feri-Gruppe, in einem aktuellen Marktkommentar.
Im Mittelpunkt stehe dabei vor allem die Notenbankpolitik in den USA. Angesichts einer US-Inflation von zuletzt sieben Prozent rechneten die Finanzmärkte dort mittlerweile mit vier Zinsanhebungen im Jahr 2022. Zudem habe sich Fed-Chef Jerome Powell für eine rasche Rückführung der Zentralbankbilanz ausgesprochen. Diese Ankündigungen sorgten laut Baitinger für starke Nervosität und Abverkäufe in den vergangenen Wochen.
„Wenn die monetäre Unterstützung ausbleibt und den Märkten künftig sogar Liquidität entzogen wird, können fundamentale Probleme, die bislang durch die ultraexpansive Geldpolitik kaschiert wurden, offen zutage treten“, so Baitinger. Da die Gewinne der Unternehmen durch höhere Rohstoffkosten und die sich abzeichnende Lohninflation zusätzlich unter Druck geraten, müssten sich Investoren auf ein völlig neues Szenario einstellen: Unprofitable, sehr hoch bewertete und „gehypte“ Unternehmen seien in diesem Umfeld die klaren Verlierer, während Unternehmen mit soliden Bilanzen und starken Gewinnaussichten aus relativer Sicht profitieren dürften.
Schlechte Nachrichten für die Finanzmärkte kommen auch aus der Geopolitik. Die Lage an der russisch-ukrainischen Grenze ist nach Meinung des Feri-Experten gefährlich und drohe zu eskalieren. „Allerdings wird das gestiegene Risiko in der Region bereits an den globalen Märkten eingepreist. So dürfte die robuste Entwicklung bei den Öl- und Goldpreisen nicht nur auf inflationäre Risiken, sondern partiell auch auf den Ukraine-Konflikt zurückzuführen sein“, schreibt Baitinger.
Sein Rat: Professionelle Anleger sollten vor diesem Hintergrund risikobewusst agieren und die Möglichkeit scharfer Marktkorrekturen nicht vernachlässigen. (DFPA/TH1)
Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Derzeit betreut Feri zusammen mit MLP ein Vermögen von 53 Milliarden Euro, darunter knapp 13 Milliarden Euro alternative Investments. Die Feri-Gruppe unterhält neben dem Hauptsitz in Bad Homburg weitere Büros in Düsseldorf, Hamburg, München, Luxemburg, Wien und Zürich.