Feri: "Notenbanken werden zu staatlichen Bad Banks"

Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), hat mit seiner Rede auf der diesjährigen EZB-Konferenz im portugiesischen Sintra gezeigt, dass die großen Notenbanken zu Gefangenen ihrer eigenen Politik werden und sich immer schneller in Richtung monetärer „overkill“ bewegen, schreibt das Investmenthaus Feri. Weltweit steige die Bereitschaft zu noch mehr „alternativer Geldpolitik“. Neue monetäre Theorien ebenso wie Konzepte für sehr tiefe Negativzinsen und gezielte Vorschläge zur Abschaffung von Bargeld haben Hochkonjunktur. Erstmals werde dabei ein echtes Tabu-Thema gebrochen: die offene Monetisierung staatlicher Ausgaben und Schulden über die Notenpresse. Welche Konsequenzen drohen, analysiert das Feri Cognitive Finance Institute in der aktuellen Studie Modern Monetary Theory und OMF - Monetäre Verwässerung und Monetisierung auf dem Vormarsch“.

„Notenbanken verlieren ihre Unabhängigkeit und werden zu staatlichen ‚Bad Banks‘. Sie mutieren zu Endlagern für Staatschulden und sollen durch Gelddrucken ökonomische Probleme lösen“, fasst Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des Feri Cognitive Finance Institute, die Studie zusammen.

Die wichtigsten dieser neuen Ideen seien bekannt als „Modern Monetary Theory“ (MMT) und „Overt Monetary Financing“ (OMF). Während MMT mit neu gedrucktem Geld laufende staatliche Ausgaben und utopische Zukunftsprojekte finanzieren will, sollen bei OMF Staatsschulden und andere Altlasten dauerhaft von den Notenbanken übernommen werden. Bislang unumstößliche Regeln einer soliden Geldwirtschaft – wie etwa das Verbot offener Staatsfinanzierung durch Notenbanken – würden dabei ausgeblendet und als unbedeutend oder altmodisch diskreditiert, so eine Kernaussage der Studie. „Mit diesen Ansätzen wird die bestehende Geld- und Währungsordnung nicht nur massiv in Frage gestellt, sondern gezielt zum Umsturz freigegeben“, warnt Rapp.

Die genannten Ansätze forderten alle eine noch stärkere Geldschöpfung durch Notenbanken als bislang der Fall. Speziell Japan und die USA seien die Vorreiter. In Japan lägen bereits 49 Prozent der Staatsschulden in der Bilanz der Notenbank. „Japan wird damit zum ersten Testfall für OMF – als ‚Endlager‘ für Japans ausufernde Staatsschulden“, erklärt Rapp. In den USA favorisiere die Demokratische Partei seit kurzem das MMT-Konzept, das auf eine laufende Staatsfinanzierung durch die Notenpresse abziele. „Zwei der wichtigsten Länder der Welt sind damit klar auf dem Weg in ein Regime staatlich organisierten Gelddruckens – mit alarmierenden Folgen für die Integrität des Finanzsystems und die Solidität von Geldwerten“, betont Rapp. „Und zuletzt hat Mario Draghi deutlich gemacht, dass auch die Euro-Zone ähnliche Wege einschlagen solle“.

Die Risiken einer derartigen Notenbankpolitik lägen in ungezügelter Staatsverschuldung, späteren Inflationsschüben sowie einer langfristigen Zerrüttung ganzer Finanzsysteme. Investoren und Vermögensinhaber müssten sich frühzeitig auf gravierende Konsequenzen einzustellen. (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Feri

Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. Zusammen werden Vermögen in Höhe von 36,3 Milliarden Euro betreut.

www.feri.de

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