Feri: Szenenwechsel an den Kapitalmärkten 2018 denkbar
An den Kapitalmärkten könnte es im Jahr 2018 zu einem Szenariowechsel kommen. „Die weltweite Konjunktur durchläuft 2018 ihren zyklischen Hochpunkt, und die globale Geldpolitik wird restriktiver. Für Investoren bedeutet das steigende Unsicherheit und höhere Volatilitäten“, betont Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Anlagechef des Vermögensverwalters Feri, im Jahresausblick.
Dennoch dürfte das Anlagejahr 2018 interessante Chancen bieten, heißt es. „Grundsätzlich erscheint 2018 ein weiterer Anstieg der Aktienmärkte möglich, wenngleich bei abnehmender Marktbreite und erhöhtem Schwankungsrisiko“, so Rapp. Im Laufe des Jahres empfiehlt der Anlagechef deshalb einen Wechsel von zyklischen zu defensiven Sektoren. Der US-Dollar könne 2018 positiv überraschen, getrieben von strukturellen Faktoren und einer steigenden Zinsdifferenz der USA gegenüber anderen Währungen, lautet die Deviseneinschätzung.
„Aus fundamentaler Sicht ist das Bild zwar weiter freundlich. Ein stärkerer Wachstumsrückgang in China könnte aber dämpfenden Einfluss auf die Weltkonjunktur haben“, meint Axel D. Angermann, Chef-Volkswirt von Feri. Für die Märkte dürften ansteigende Inflationserwartungen und eine veränderte Geldpolitik der US-Notenbank ein belastender Faktor sein. Zudem würde der Faktor Politik an Bedeutung gewinnen. „Hierzu zählen die anstehenden Wahlen in Italien, aber auch ungelöste Fragen des Brexit sowie global zunehmender Populismus“, ergänzt Rapp.
Im Euroraum sei zunächst mit einer Fortsetzung des Wachstums zu rechnen. Dies eröffne für europäische Aktien anhaltende Chancen, da die Bewertung günstiger als in den USA sei und eine anhaltende Gewinndynamik bestünde. „Die strukturellen Schwächen Europas werden durch den laufenden Aufschwung nicht beseitigt“, ergänzt Angermann. Die Heterogenität der wirtschaftlichen Entwicklung, die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit einiger Länder, die Fragilität des Bankensektors und institutionelle Defizite erforderten starke politische Antworten, die angesichts der mangelnden Handlungsfähigkeit in Berlin derzeit nicht absehbar seien.
Quelle: Pressemitteilung Feri
Die 1987 gegründete Feri-Gruppe mit Sitz in Bad Homburg ist in den Geschäftsfeldern Vermögensberatung und -verwaltung sowie Wirtschaftsforschung tätig. Seit 2006 gehört die Unternehmensgruppe zum MLP-Konzern. (TS1)