Fidelity: In Schwellenländern besonders auf Corporate Governance achten
Viele Aktieninvestoren konzentrieren sich in der Region Emerging Europe, Middle East und Africa (EMEA) auf kurzfristige Nachrichten und Ereignisse und handeln entsprechend. Das aber ist die falsche Herangehensweise, so analysiert Nick Price, Fondsmanager bei Fidelity Worldwide Investment, in einem Marktkommentar. Letztlich hänge fast alles von einer sorgfältigen Bilanzanalyse ab.
Die Bewertung der Bilanzen sei aber nicht der einzige Bereich, bei dem er Vorsicht walten lasse. Besonders wichtig seien auch die Grundsätze der Unternehmensführung (Corporate Governance): Wie werden Minderheitsaktionäre behandelt, wie sehen die Eigentümerstrukturen aus, wie die Managementvergütung und die Dividendenpolitik? Auch wenn es in den Schwellenländern – vor allem in Asien – unzählige Beispiele von Unternehmen mit schlechter Unternehmensführung gebe, lassen sich positive Gegenbeispiele finden. Dies gelte vor allem für Südafrika.
Im Gegensatz dazu blickt Price skeptischer nach Russland. Hier lohne es sich zurzeit kaum, zu investieren. Nicht zuletzt wegen des mangelnden Schutzes für Minderheitsaktionäre in einem Umfeld, das von staatlichen Unternehmen dominiert werde. Derzeit im Fokus vieler Marktbeobachter sei die Börse in Saudi-Arabien, die sich im Juni in gewissem Umfang für ausländische Investoren geöffnet hat. Die weit verbreitete Auffassung sei, dass die saudische Wirtschaft vollständig von Öl dominiert werde. Es gebe jedoch eine Reihe attraktiver Aktien in anderen Sektoren, zum Beispiel in der Pharmabranche.
Quelle: Marktkommentar Fidelity Worldwide Investment
Fidelity Worldwide Investment (FIL Limited) ist eine 1969 gegründete, weltweit tätige Fondsgesellschaft mit Sitz in Boston. Das Unternehmen ist ein Schwesterunternehmen des 1946 gegründeten, auf den amerikanischen Markt fokussierten Vermögensverwalters Fidelity Investments (FMR LLC). (mb1)