Fidelity: „Unternehmensanleihen steht starkes Jahr bevor“
Der Ausblick für Staatsanleihen im kommenden Jahr werde nicht nur durch die US-Notenbank Fed, sondern auch die Politik der anderen Notenbanken bestimmt, so die Einschätzung von Andrew Wells, Global Chief Investment Officer für Anleihen bei der Fondsgesellschaft Fidelity. Etwas anderes als ein langsames Herantasten an eine Normalisierung sei kaum vorstellbar. Behielten die Märkte Recht, wäre dies der bis dato langsamste Straffungszyklus. Denn rund um den Globus müssten die politischen Entscheidungsträger mit geringerem Wachstum und Preisauftrieb zurechtkommen als in früheren Konjunkturzyklen. Alles in allem werde die Geldpolitik laut Wells daher auch 2016 locker bleiben und sich die Ausweitung der Zentralbankbilanzen fortsetzen. Für die Anleihemärkte wären das äußerst günstige Rahmenbedingungen.
„Unternehmensanleihen steht 2016 aus meiner Sicht ein starkes Jahr bevor. So dürften ihre Risikoaufschläge schrumpfen, während die Weltwirtschaft in die Schlussphase des aktuellen Zyklus eintritt. In diesem Jahr haben sich die Rahmenbedingungen für Unternehmensanleihen gerade in den USA verschlechtert. Die damit einhergehenden weiteren Spreads und günstigen Bewertungen eröffnen Anlegern Chancen. Tatsächlich tendieren die Spreads in allen Anlageklassen gegenwärtig unweit ihres 3-Jahreshochs. Der daraus resultierende positive Ausblick gilt für das gesamte Kreditspektrum: Investment-Grade-, Hochzins- und Schwellenländeranleihen. Der Zinsanstieg in den USA könnte Anleger vorsichtig werden lassen, allerdings sind die Risikoaufschläge heute höher als zu Beginn früherer Straffungszyklen. Den Märkten verschafft das ein Polster, um die Folgen der langsam steigenden US-Zinsen abzufedern.
Was die absoluten Renditen angeht, favorisieren wir im Segment der Unternehmensanleihen Hochzins- vor Investment-Grade-Anleihen. Im Bereich der Schwellenländeranleihen sehen wir Aufwärtspotenzial für Lokalwährungspapiere. Auch Hybridanleihen, d.h. Schuldverschreibungen mit aktienähnlichen Merkmalen, gehören 2016 zu unseren Favoriten. Gründe sind ihr Carry und Potenzial für engere Spreads, denn das Interesse der Anleger an dieser neuen Anlageklasse nimmt zu. Was die verschiedenen Anlageregionen anbelangt, haben sich vor allem die Fundamentaldaten für US-Unternehmensanleihen verschlechtert. Im Unterschied dazu sind ihre Pendants in Europa günstiger positioniert“, so Wells.
Quelle: Pressemitteilung Fidelity
Fidelity Worldwide Investment (FIL Limited) ist eine 1969 gegründete, weltweit tätige Fondsgesellschaft mit Sitz in Boston. Das Unternehmen ist ein Schwesterunternehmen des 1946 gegründeten, auf den amerikanischen Markt fokussierten Vermögensverwalters Fidelity Investments (FMR LLC). Die Anteile beider Gesellschaften befinden sich vollständig in Familien- und Mitarbeiterbesitz. FIL Limited beschäftigt rund 6.000 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von rund 259,7 Milliarden Euro. (Stand: 30. Juni 2015) (JF1)