Fidelity: Unternehmenschefs weltweit optimistisch
In den Chefetagen der weltgrößten Unternehmen ist man so zuversichtlich wie seit 2014 nicht mehr. Das geht aus der neusten Umfrage unter Fidelity Analysten hervor. Noch 2016 hatten Unternehmenslenker den Ausblick eher düster betrachtet. Zum Fidelity Stimmungsbarometer 2017 haben 146 Aktien- und Anleihespezialisten mit Einblicken aus rund 17.000 Meetings mit Firmenentscheidern beigetragen. Ihr Fazit: Aktuell machen sich starke konjunkturelle Treiber in allen Regionen und Branchen bemerkbar. Im nachfragegetriebenen Wachstum sehen sie gegenwärtig den wichtigsten Gewinntreiber für ihr Unternehmen, im vergangenen Jahr waren es vor allem Kostensenkungen. Im Vergleich zu letzten Umfrage haben die Stimmungswerte für sämtliche Regionen ins Plus gedreht und legen eine Besserung der Geschäftslage rund um den Globus nahe.
Anders als vielleicht erwartet, haben die sonst von einem Konjunkturaufschwung profitierenden Konsumgüterfirmen bei der diesjährigen Umfrage den schlechtesten Stimmungswert erzielt. Die Analysten schätzen die Lage für sie im Jahresverlauf nur geringfügig besser ein. Sie rechnen mit einem schlechteren Geschäftsklima sowie sinkenden Investitionen und Kapitalerträgen. Michael Sayers, Leiter des Aktien-Research bei Fidelity International: „Disruptive Neuerungen in der Industrie- und Konsumbranche setzen etablierte Unternehmen unter Druck. Weltweit kaufen immer mehr Menschen im Internet ein. Das stellt bestehende Geschäftsmodelle infrage, verschärft den Wettbewerb und schmälert die Gewinnmargen.“
Für die IT-Branche als größtem Gewinner dieses Trends erwarten die Analysten von Fidelity stabile beziehungsweise steigende IT-Ausgaben in sämtlichen Wirtschaftszweigen und Regionen. Über die Hälfte der IT-Analysten berichtet von einem besseren Geschäftsklima, das sich in höheren Investitionen, Kapitalrenditen und Dividendenausschüttungen in diesem Jahr niederschlagen wird. Sayers ergänzt: „Die IT-Branche nimmt eine Sonderstellung ein. Von ihr gehen disruptive Veränderungen für alle anderen Wirtschaftszweige aus, zugleich kann auch sie sich dem so angestoßenen Wandel nicht entziehen. Und obwohl bestimmte Verbrauchermärkte wie zum Beispiel Smartphones inzwischen schon ziemlich gesättigt sind, gibt es noch immer zahlreiche Bereiche in der Industrie und der Landwirtschaft, die aus IT-Sicht ,unterentwickelt‘ sind.“
Insgesamt verweisen die Fidelity Analysten auf eine Reihe nicht unerheblicher Risiken wie etwa die Möglichkeit eines erneuten Ölpreiseinbruchs oder eines unerwartet schwachen Nachfragewachstums. Auch eine leichte Zunahme des Inflationsdrucks geht aus der Befragung hervor. Ein schnelleres Anziehen der Teuerungsrate – primär in den USA und Großbritannien – könnte eine weltweite Straffung der Zinszügel bewirken, mit nachteiligen Folgen für viele Unternehmen. Ferner dämpft nach Einschätzung der Fidelity Analysten der Brexit die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in Großbritannien. Und die zunehmende Tendenz zum Schutz der heimischen Wirtschaft wird überall mit Argwohn betrachtet.
Quelle: Pressemitteilung Fidelity
Fidelity International ist eine inhabergeführte und unabhängige Fondsgesellschaft, die aktiv gemanagte Investmentfonds und Altersvorsorgelösungen für private und institutionelle Anleger anbietet. Das Unternehmen besitzt Niederlassungen in 24 Ländern weltweit. Die Assets under Management betragen 246,2 Milliarden Euro. (Stand: 30. Juni 2016) (JF1)