Finanzbranche meldet abgeschwächtes Wachstum der Erträge
Der CFS-Index, der vierteljährlich das Geschäftsklima der deutschen Finanzbranche abbildet, sinkt im vierten Quartal 2018 um 1,2 Punkte auf 112,8 Punkte. Dieser Rückgang ist auf ein schwächeres Wachstum der Erträge bei relativ konstantem Umsatzwachstum in der gesamten Finanzbranche zurückzuführen. Des Weiteren melden die Dienstleister bei ihrem Investitionsvolumen einen deutlichen Rückgang des Wachstums, der stärker ausfällt als im Vorquartal erwartet wurde, und es werden weniger Mitarbeiter eingestellt. Bei den Finanzinstituten steigt das Investitionsvolumen leicht an, und sie halten die Anzahl der Mitarbeiter entgegen ihren Erwartungen unverändert konstant. Für das laufende Quartal wird jedoch weiterhin mit einem Stellenabbau gerechnet.
Ungeachtet der Unsicherheiten über das Brexit-Austrittsabkommen beurteilt die Finanzbranche die zukünftige internationale Bedeutung des Finanzplatzes Deutschland weiterhin positiv. Im vierten Quartal 2018 steigt der entsprechende Wert um 1,0 Punkte auf 127 Punkte. Dr. Lutz Raettig, Präsident von Frankfurt Main Finance: „Die Überzeugung, dass der Finanzplatz Frankfurt an internationaler Bedeutung zunehmen wird, herrscht in der Finanzbranche schon geraume Zeit vor und ist wohl begründet. Der jüngste, leichte Anstieg des Index dürfte darauf zurückzuführen sein, dass der Austritt Großbritanniens aus der EU mit jedem Tag näher rückt und zunehmend greifbar wird.“
Das Wachstum der Umsätze beziehungsweise des Geschäftsvolumens der Finanzinstitute hat sich im vierten Quartal 2018 kaum verändert. Der entsprechende Sub-Index steigt um 0,1 Punkte auf 112,7 Punkte. Für das laufende Quartal wird wieder ein leichter Anstieg erwartet. Die Umsätze der Dienstleister liegen mit 120,9 Punkten 2,8 Punkte niedriger als im Vorquartal. Es wird erwartet, den aktuellen Stand zu halten.
Das Ertragswachstum der beiden Gruppen entwickelt sich rückläufig. Dabei sinkt der Sub-Index der Finanzinstitute um 3,1 Punkte auf 108,5 Punkte, befindet sich aber immer noch auf einem soliden Stand. Die Dienstleister verzeichnen erwartungsgemäß einen deutlicheren Rückgang um 4,8 Punkte auf 111,5 Punkte. Für das laufende Quartal rechnen beide Gruppen wieder mit einem Anstieg.
Das Wachstum des Investitionsvolumens in Produkt- und Prozessinnovationen der Finanzinstitute ist im vierten Quartal um 1,3 Punkte gestiegen und liegt mit 112,1 Punkten auf mittlerem Niveau. Für das erste Quartal 2019 wird keine wesentliche Änderung erwartet. Hingegen melden die Dienstleister im vierten Quartal einen deutlichen Rückgang, der stärker ausfällt als im Vorquartal erwartet wurde. Der Sub-Index sinkt entsprechend um 6,7 Punkte auf 112,2 Punkte. Es wird erwartet, diesen Rückgang im laufenden Quartal wieder zu korrigieren.
Quelle: Pressemitteilung CFS
Das Center for Financial Studies (CFS) betreibt unabhängige und international orientierte Forschung zu wichtigen Themen im Bereich der Finanzen. Es dient als ein Forum für Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Finanzindustrie. Träger des CFS ist die gemeinnützige Gesellschaft für Kapitalmarktforschung e.V. (GfK). (JF1)