FIO-Brunch: Qualitätsmakler werden von neuem Marktumfeld profitieren
„Nachfrage im Keller, Preise durch die Decke: Makeln im neuen Marktumfeld“ – unter diesem Motto fand am 13. Oktober 2022 der aktuelle Brunch des Leipziger Softwareentwickler mit Fokus auf Bankenmaklersoftware FIO statt. In der Online-Expertenrunde diskutierten Michael Eisen (Vertriebsleiter Wohn- und Gewerbeimmobilien S-Immobilien Ostalb GmbH), Lars Mönig (Prokurist Sparkassen Immobilien GmbH der Sparkasse Münsterland Ost), Michael Carl (Regionaldirektor Immobilien- & Grundstücksvertrieb bei der Volksbank Köln Bonn eG) und Reik Hesselbarth (COO Hypoport SE und Aufsichtsrat FIO) über den Wandel auf dem Immobilienmarkt hin zum Käufermarkt und die Veränderungen des Maklergeschäfts.
Auch wenn unter den Diskutanten noch keine Einigkeit darüber herrschte, ob der Wandel zum Käufermarkt schon vollzogen sei, waren doch alle der Meinung, dass Käufer mehr in den Fokus des Makelns rücken müssen. Die steigenden Zinsen haben schon jetzt spürbare Auswirkungen auf die Nachfrage, sodass auch Preiskorrekturen im Markt erkennbar seien. Trotz großer Unsicherheit gingen die Teilnehmenden davon aus, dass Qualitätsmakler von der jetzigen Situation profitieren können. Michael Carl erklärt diese Einschätzung: „Die Verunsicherung auf Seiten der Käufer steigt und gleichzeitig sind viele Verkäufer noch nicht in der neuen Marktrealität angekommen. Verkäufer sollten ob der sinkenden Nachfrage nicht zu starr an ihren Preisvorstellungen festhalten. Käufer hingegen müssen ihre Verunsicherung überwinden und sich ihrer neuen Verhandlungsposition bewusster werden. Preisverhandlungen zu Gunsten der Käufer sind längst keine Seltenheit mehr. Hier geraten Makler wieder stärker in den Fokus, die die Interessen beider Parteien im Blick haben und mit den aktuellen Marktgeschehnissen in Einklang bringen können.“
Reik Hesselbarth ergänzt: „Die momentan zu beobachtende Unsicherheit wird uns wohl auch in den kommenden beiden Quartalen begleiten. Noch sind die Preisvorstellung auf Verkäuferseite zu hoch und die Preise fallen langsamer als die Nachfrage. Sollte sich hier ein Wandel vollziehen, ist das eine gute Nachricht für den Markt, da dies zum Ausgleich führen wird: Angebot und Nachfrage treffen sich dann wieder zu Preisen, die den neuen Rahmenbedingungen entsprechen.“ Eine Live-Umfrage unter den Zuschauenden ergab, dass bei 37 Prozent bereits im laufenden Jahr ein merklicher Schwenk hin zum käuferzentrierten Arbeiten stattgefunden hat. Etwas mehr als die Hälfte gab an, Kaufinteressenten schon immer in den Fokus ihrer Arbeit zu stellen. Von direkten Auswirkungen auf das Makeln konnten alle Teilnehmer berichten. Schon bei der Auswahl von Interessenten muss im aktuellen Marktumfeld mehr Wert darauf gelegt werden, wie viel Immobilie sich diese überhaupt leisten können. Fragen nach Gehalt und Eigenkapital werden wichtiger.
Michael Eisen Vertriebsleiter Wohn- und Gewerbeimmobilien S-Immobilien Ostalb: „Interessenten haben noch nicht immer das richtige Gefühl dafür, was sie sich leisten können. Das liegt darin begründet, dass auch sie noch die alten Finanzierungskonditionen im Kopf haben. Reichte eine monatliche Rate von 2.000 Euro vor einem halben Jahr vielleicht noch für ein Kreditvolumen von bis zu einer Million, sind es zum jetzigen Zeitpunkt nur noch rund 300.000 Euro. Ähnlich wie bei den Verkäufern müssen also auch die Interessenten abgeholt werden. Hier können Makler wieder deutlich mehr kommunikativ wirken.“ (DFPA/mb1)
Die FIO Systems AG ist ein seit 1999 operierender Softwareentwickler für die Immobilien- und Finanzwirtschaft mit Sitz in Leipzig.