Flächenumsatz auf den deutschen Logistikmärkten erwartungsgemäß rückläufig
Mit einem bundesweiten Flächenumsatz von 1,38 Millionen Quadratmetern bleiben die deutschen Logistik- und Lagerflächenmärkte im ersten Quartal 2019 laut einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) rund 22 Prozent unter ihrem Vorjahreswert zurück. „Vor dem Hintergrund des im vergangenen Jahr aufgestellten neuen Allzeithochs ist diese Entwicklung aber nicht überraschend. Trotz des relativ deutlichen Rückgangs handelt es sich um einen soliden Jahresauftakt, wofür auch die Tatsache spricht, dass der zehnjährige Durchschnittswert um knapp acht Prozent übertroffen werden konnte. Die Nachfrage ist nach wie vor hoch und wird nicht zuletzt durch die unverändert positive Entwicklung im Handelsbereich, insbesondere beim E-Commerce, stimuliert. Da einige Großgesuche nicht umgesetzt werden konnten, wäre der Umsatz bei einem größeren Flächenangebot vermutlich auch noch höher ausgefallen“, erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment bei BNPPRE.
Auch in den großen Logistikmärkten (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München) wurden insgesamt geringere Umsätze registriert. Mit 420.000 Quadratmetern liegt das Ergebnis knapp 21 Prozent unter dem Vorjahreswert. Gerade in einigen großen Märkten spielt das sich verknappende Angebot eine wichtige Rolle. Steigende Grundstücks– und Baukosten und nur begrenzt verfügbare Entwicklungsgrundstücke wirken sich bremsend auf das Marktgeschehen aus. Gegen den Trend zugelegt haben Berlin mit 101.000 Quadratmetern (plus 26 Prozent) sowie Leipzig mit 35.000 Quadratmetern (plus 75 Prozent). Außerhalb der großen Hubs wurden insgesamt 957.000 Quadratmeter Logistik- und Lagerfläche umgesetzt, was einem Rückgang von knapp 23 Prozent entspricht.
Der aufgrund der engen Angebotssituation steigende Wettbewerb um verfügbare Flächen hat an mehreren Standorten zu steigenden Spitzen- und Durchschnittsmieten geführt. Besonders deutlich wird dies in Berlin, wo die Höchstmiete für innenstadtnahe, zentrale Lagen auf 7,20 Euro pro Quadratmeter geklettert ist, wohingegen im weiteren Umland Neubauten teilweise auch schon ab vier Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Aktuell liegt die Spitzenmiete in München bei sieben Euro pro Quadratmeter in Frankfurt bei 6,35 Euro pro Quadratmeter in Hamburg bei sechs Euro pro Quadratmeter, in Düsseldorf bei 5,40 Euro pro Quadratmeter, in Köln bei 5,25 Euro pro Quadratmeter und in Leipzig bei 4,50 Euro pro Quadratmeter. Im Ruhrgebiet sind unverändert 4,70 Euro pro Quadratmeter anzusetzen.
„Insgesamt beobachten wir weiterhin eine hohe und stabile Nachfrage, insbesondere im Handelsbereich, was sich auch in den vorliegenden Gesuchen widerspiegelt. Eine deutliche Eintrübung aufgrund der gesenkten BIP-Prognosen ist aktuell noch nicht spürbar. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich die im ersten Quartal relativ geringe Beteiligung von Logistikdienstleistern im Zusammenhang mit rückläufigen Exporten im weiteren Jahresverlauf verfestigt. Problematisch bleibt an vielen Standorten die Angebotssituation im großflächigen, modernen Segment, die den Flächenumsatz teilweise limitieren kann. Vor dem Hintergrund bleibt auch abzuwarten, ob der Jahresumsatz erneut die Sechs-Millionen-Quadratmeter-Schwelle überschreiten kann. Ungeachtet dessen dürften die Mieten vereinzelt weiter leicht steigen“, blickt Raabe in die Zukunft.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. (JF1)