Flossbach von Storch: Bei sinkenden Zinsen sparen die Deutschen mehr
Die Deutschen bleiben auch bei sinkenden Zinsen dem Sparkonto treu und akzeptieren den realen Wertverlust ihres Vermögens, schreibt der Vermögensverwalter Flossbach von Storch in einer Marktstudie. Aktuell seien rund 2,2 Billionen Euro in ertragsschwachen Zinsanlagen investiert. Das Credo der Sparer laute: Je länger die Zinsen niedrig bleiben, desto wahrscheinlicher wird es, dass sie wieder steigen.
Bis zum 8. Oktober 2008 lag der Leitzins im Euroraum bei vier Prozent, erinnern die Experten. Mehr als zehn Jahre und 18 Zinsschritte später liegt der Zinssatz bei null Prozent. Die vergangenen zehn Jahre waren für Zinssparer unerfreulich, heißt es. Die Preise seien gestiegen und damit schrumpfe das Geldvermögen auf Sparkonten nach Abzug der Inflation. Zudem würden Banken teilweise sogenannte „Negativzinsen“ verlangen.
Eine bedeutende Zinswende wird es auch in den nächsten Jahren nicht geben, prognostiziert Flossbach von Storch. Nachhaltige Zinsniveaus von vier, fünf oder sechs Prozent, wie es sie vor der Finanzkrise einmal gab, halten die Experten für unrealistisch. Als Begründung nennen die Vermögensverwalter, dass bei einem deutlichen Anstieg des Zinsniveaus, die hoch verschuldeten Volkswirtschaften in der Eurozone durch die gestiegenen Zinszahlungen Schwierigkeiten bekämen. Dann stünde auch der Euro zur Disposition – und das würden die Notenbanker von der Europäischen Zentralbank verhindern wollen.
Als Ausblick böten sich für Sparer Chancen, wenn sie zu Geldanlegern würden, schreiben die Experten. Eine Alternative könnten laut Flossbach von Storch aktive Fonds sein, die vor allem in Anleihen investieren.
Quelle: Pressemitteilung Flossbach von Storch
Flossbach von Storch ist ein bankenunabhängiger Vermögensverwalter in Deutschland und im Eigentum seiner Gründer und leitenden Angestellten. Dem Unternehmen sind rund 35 Milliarden Euro. (TS1)