Fondsmanager: "Europäische Anleihen gewinnen wieder an Attraktivität"
Vor dem Hintergrund der seit Jahren niedrigen Zinsen haben europäische Investoren auf der Suche nach Rendite ihre festverzinslichen Allokationen verstärkt international ausgerichtet. Das Interesse an Unternehmensanleihen aus den USA bis hin zu Schwellenländerpapieren stieg deutlich, sahen diese Anleihen doch im Vergleich zu europäischen Wertpapieren attraktiver aus. Die gestiegenen Währungsabsicherungskosten (Hedging) und eine verbesserte Position im Kreditzyklus lassen nun jedoch Europa wieder in einem besseren Licht für die Anleger erscheinen. Zu dieser Einschätzung kommt Markus Peters, Senior Portfolio Manager Fixed Income beim Asset Manager AllianceBernstein (AB), in einem aktuellen Marktkommentar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihre Niedrigzinspolitik zunächst fortsetzen, während die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) bereits in der Zinsanhebungsphase steckt. Dadurch sind laut Peters US-Dollar-Anlagen für Euro-basierte Anleger angesichts sehr hoher Kosten für die Währungsabsicherung weniger attraktiv geworden.
Das soll aber nicht heißen, dass europäische Anleger ihre globalen Allokationen komplett umbauen sollten, meint Peters. Das Investieren in verschiedene Sektoren und Regionen der Rentenmärkte könne auch weiterhin erwünschte Diversifikationseffekte liefern. Gleichwohl könne es sich jetzt wieder lohnen, vor der eigenen Haustür nach Ertragschancen zu suchen.
Der Fondsmanager glaubt, dass ein sorgsam ausgewogener Mix von europäischen Anleihen Renditen von mehr als 2,3 Prozent abwerfen kann, bei einem durchschnittlichen Investment-Grade-Rating. Im globalen Zeitalter weiterhin niedriger Zinsen sei dies ein attraktives Einkommen - und noch dazu erreichbar von Anlegern, die in Euro-denominierte Anleihen bevorzugen.
Quelle: Marktkommentar Alliance Bernstein
AllianceBernstein Ltd (AB), ist eine internationale Fondsgesellschaft mit einem verwalteten Vermögen von rund 549 Milliarden US-Dollar per 31. März 2018. (TH1)