Fondsverband: Aktien und Aktienfonds lohnen sich langfristig
Deutsche Unternehmen sind als Kapitalanlage rund um den Globus sehr beliebt. Aktuell befinden sich bereits rund 60 Prozent des DAX, der die 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen repräsentiert, im Besitz internationaler Investoren. Doch während diese die Stärke deutscher Unternehmen schon seit geraumer Zeit für sich entdeckt haben, profitieren deutsche Anleger noch zu wenig von den heimischen Dividendenpapieren. Von Dezember 1995 bis Dezember 2015 hätten Sparer mit DAX-Aktien eine durchschnittliche Rendite von 8,1 Prozent pro Jahr erzielt. Darauf weist die Aktion „Finanzwissen für alle“ des Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) hin.
Wer Aktien erwirbt, müsse sich allerdings darüber bewusst sein, dass er sich an Unternehmen beteiligt. Setzt ein Sparer nur auf eine einzelne Aktie, hängen seine Ersparnisse allein von der Wertentwicklung dieses Unternehmens ab. Sparer, die beispielsweise Aktien von BASF erwarben, konnten in den vergangenen 20 Jahren bis Ende 2015 laut BVI ihre Ersparnisse fast verachtfachen. Aktionäre der Softwareschmiede SAP haben in dieser Zeit ihr Geld sogar mehr als versechzehnfacht. Wer allerdings damals Karstadt-Aktien erworben hätte, dessen Kapital wäre fast komplett verloren.
Sparer, die solche unternehmerische Risiken vermeiden wollen, müssten daher breit gestreut anlegen. Eine Möglichkeit dafür böten Aktienfonds. Sparer erzielten bei Fonds mit deutschen Aktien in den vergangenen zwanzig Jahren bis Ende Januar 2016 einen Anlageerfolg von im Schnitt 6,7 Prozent jährlich und konnten damit den Wert ihrer Ersparnisse mehr als verzweieinhalbfachen, so der BVI. Wer Fonds mit langlaufenden Euro-Anleihen (bis Ende 1998 D-Mark) erwarb, habe im gleichen Zeitraum dagegen eine jährliche Wertsteigerung von im Schnitt 4,8 Prozent erreicht.
Mit Aktien und Aktienfonds stehen dem BVI zufolge die Chancen für Anleger gut, langfristig überdurchschnittliche Renditen zu erzielen. Dafür sprächen auch die hohen Dividendenrenditen der Aktien. Für 2016 erwarten Analysten, dass allein die DAX-Gesellschaften abermals rund 30 Milliarden Euro Dividenden an die Aktionäre ausschütten. So liege die Dividendenrendite der Unternehmen des DAX aktuell bei fast drei Prozent. Dagegen rentierten zehnjährige Bundesanleihen derzeit mit rund 0,1 Prozent.
Aus Sicht des BVI könnte es sich also lohnen, einen Teil der Ersparnisse stärker in Aktien und Aktienfonds zu lenken. Sparer sollten dabei gemäß ihrer Risikobereitschaft und Risikotragfähigkeit zusammen mit einem Anlageberater eine angemessene Quote von Aktien und Aktienfonds festlegen. Auch die Anlagedauer sei wichtig: Sparer sollten das am Aktienmarkt investierte Geld länger entbehren können, um Kursschwankungen im Depot problemlos zu verkraften.
Quelle: Kapitalanlage-Tipp des BVI
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Repräsentant der Investmentbranche in Deutschland. Die 88 Mitglieder des 1970 gegründeten Verbands verwalten derzeit rund 2,6 Billionen Euro in Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten. (JF1)