Frankfurt am Main: Projektentwicklungsvolumen steigt deutlich an
Nach Angaben des global tätigen Immobilienberatungsunternehmens Colliers International zeichnet sich der Büromarkt Frankfurt aktuell durch eine hohe Dynamik mit einer positiven Nachfrageentwicklung bei gleichzeitig deutlich rückläufigen Leerständen aus. In nahezu allen Teilmärkten geraten die Leerstandsreserven derzeit unter Druck, und die kurzfristigen Verfügbarkeiten sind in einigen Lagen unter die Drei-Prozent-Marke gefallen. Seit dem Jahr 2010 konnte der Leerstand im gesamten Marktgebiet um rund 65 Prozent abgebaut werden.
In Frankfurt am Main werde die Bautätigkeit in den Jahren 2019 und 2020 nach geringen Fertigstellungszahlen in den vergangenen Jahren wieder deutlich ansteigen. Stephan Bräuning, Head of Office Letting Frankfurt bei Colliers International: „Der Höchststand des Entwicklungsvolumens wird dabei 2020 mit einem Volumen von rund 270.000 Quadratmetern erreicht. In den darauffolgenden Jahren flacht die Bautätigkeit voraussichtlich wieder ab, wobei sich erste Nutzer schon weit in die Zukunft hinein Büroflächen gesichert haben: So wurde für 8.500 Quadratmeter Fläche in einem Turm der Entwicklung ,Four‘ bereits 2017 ein langfristiger Mietvertrag unterzeichnet. Diese Flächen werden erst 2023 bezugsfertig.“
Trotz der ansteigenden Bautätigkeit Sei Frankfurt weit von der Situation der Jahre 2002 und 2003 entfernt. In diesem Zeitraum kamen fast 1,2 Millionen Quadratmeter neue Flächen in einen sich abschwächenden Markt, was in hohen Leerständen resultierte. Bräuning: „Ein Indiz für die hohe Nachfrage sind die guten Vorvermietungsquoten vieler Projekte. So sind von den 2019 entstehenden Büroflächen bereits mehr als 70 Prozent vor der Fertigstellung belegt, 2020 liegt die Vorvermietungsquote ebenfalls schon bei über 50 Prozent. Damit kommt trotz der verhältnismäßig hohen Bautätigkeit effektiv nur wenig verfügbare Fläche auf den Vermietungsmarkt.“
Von den rund 830.000 Quadratmetern Fläche, die bis 2023 entstehen werden, sollen rund 390.000 Quadratmeter, also fast die Hälfte, ohne Vorvermietungen entstehen. Das entspricht im Vergleich zur Bautätigkeit der Jahre 2014 bis 2018 einem deutlichen Anstieg um rund 20 Prozentpunkte. Allerdings entfallen fast 40 Prozent dieser Flächen auf die Großprojekte im Bankenviertel. In den übrigen Teilmärkten ist die spekulative Bautätigkeit somit eher verhalten.
Die Bautätigkeit fokussiert sich in den nächsten Jahren vor allem auf die Stadtteillagen und Bürozentren. Die Grundstücksknappheit in Innenstadtlagen macht sich damit sehr deutlich in der räumlichen Verteilung der Projekte bemerkbar. „Im CBD entstehen nur rund 37 Prozent des Flächenvolumens und dort wiederum überwiegend im Bankenviertel mit seinen großen Hochhausprojekten. Insgesamt werden in den drei dynamischsten Teilmärkten Bankenviertel, Europaviertel und Airport mehr als 60 Prozent der gesamten Fläche gebaut“, so Bräuning.
Aufgrund der aktuellen Nachfrage nach Büroraum erfahre die Assetklasse Büro in Frankfurt eine „beeindruckende Renaissance“. „Während in den vergangenen Jahren in zahlreichen Lagen vor allem große Wohnprojekte angegangen wurden, gewinnt das Bürosegment derzeit an Attraktivität. Der Leerstandsabbau, der mittlerweile fast alle Teillagen erfasst hat, sowie zu erwartende Mietanstiege tun dazu ihr Übriges. Hemmender Faktor sind passende Grundstücke, wobei hier verschiedene Nutzungen aktuell stark miteinander konkurrieren. Auch der Trend der Wohnkonversionen alter Bürogebäude scheint sich derzeit abzuschwächen: Gerade in innerstädtischen Teilmärkten mit angespannter Leerstandssituation wie dem Westend sehen wir verstärkt eine Revitalisierung zu modernen Büroflächen“, so Bräuning abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Colliers International
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (JF1)