Frauen in Deutschland fürchten Altersarmut - und setzen doch primär aufs Sparbuch
Besonders bei Frauen ist die Sorge vor Altersarmut ausgeprägt, wie eine Umfrage von J.P. Morgan Asset Management (J.P. Morgan AM) unter 1.000 Frauen sowie 992 Männern in Deutschland von 2022 zeigt. Nicht zu Unrecht, denn bei vielen Frauen sorgen etwa Unterbrechungen oder Verkürzung der Erwerbstätigkeit infolge von Erziehungs- oder Betreuungsaufgaben für weniger Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse, und gleichzeitig weniger Möglichkeiten für die private Vorsorge. Nicht zuletzt arbeiten Frauen häufiger in geringer bezahlten Berufen und müssen nach wie vor mit einer niedrigeren Bezahlung als Männer rechnen.
Laut der Umfrage von J.P. Morgan AM hält jede zweite Frau (48 Prozent) Altersarmut für sehr bedrohlich. Nur die Sorge vor Krieg ist mit 49 Prozent größer. Die Inflation folgt mit 44 Prozent, der Klimawandel mit 35 Prozent. Bei Männern halten 34 Prozent der Befragten Altersarmut für sehr bedrohlich, nach Krieg (44 Prozent) und Inflation (40 Prozent).
Aus Sorge, ihre Ersparnisse zu verlieren, vertrauen Frauen weiterhin auf die trügerische Sicherheit von Sparanlagen: Die mit Abstand am weitesten verbreitete Anlageform bei Frauen ist mit 56 Prozent das Sparbuch, gefolgt von Tages- oder Festgeld sowie Lebens- und Rentenversicherungen mit je 43 Prozent. Erst mit Abstand folgen Aktien oder Investmentfonds. So setzt mit 22 Prozent bisher nur rund jede fünfte befragte Frau auf Aktien bei der Geldanlage. Auf Investmentfonds und ETF, die Anlagen über mehrere Werte streuen, setzen 27 Prozent. Bei Männern sieht das Bild anders aus: Zwar ist das Sparbuch mit 46 Prozent auch bei ihnen weit verbreitet, doch folgen direkt dahinter gleichauf Tages- oder Festgeld sowie Aktien mit jeweils 40 Prozent.
„Trotz mehr als einem Jahrzehnt des Niedrigzinsumfelds ist und bleibt das Sparbuch der Deutschen liebste Anlageform. Doch trotz steigender Zinsen sind die Sparanlagen nicht sinnvoll, um für das Alter vorzusorgen“, erklärt Beatrix Vogel, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan AM. Tages- oder Festgeld sollten vielmehr genutzt werden, um Geld für kurzfristige Eventualitäten zu parken. „Die Inflation ist immer noch überdurchschnittlich hoch, was auch noch eine Weile so bleiben könnte. Ein Ausgleich ist mit Zinsen bis auf weiteres kaum möglich. Wer seine Ersparnisse für das Alter vermehren möchte, kommt an Aktien und Investmentfonds nicht vorbei, weil durch die Beteiligung am Produktivkapital am ehesten ein Inflationsausgleich möglich ist“, sagt Vogel. Sie führt aus, dass bei der langfristigen Anlage für die Altersvorsorge die gefürchteten Marktschwankungen weniger stark ins Gewicht fallen, was auch vorsichtige Anlegerinnen beruhigen sollte.
Vogel: „Wer mehr Geld als nötig etwa auf dem Tagesgeldkonto liegen hat, sollte ein Umschichten in eine Fondsanlage prüfen. Als Faustregel gilt, nicht mehr als etwa drei Monatsgehälter als kurzfristiges Polster zurückzulegen – alles, was darüber hinaus geht, könnte für die längerfristige Anlage genutzt werden.“ (DFPA/JF1)
Unter der Marke J.P. Morgan Asset Management betreibt der international tätige Finanzdienstleistungskonzern JP Morgan Chase & Co. mit Sitz in New York den Geschäftsbereich Vermögensverwaltung. Dieser verwaltet Publikumsfonds sowie institutionelle Mandate.