Fraunhofer-Institut sieht enormes Potenzial in Agri-Photovoltaik
Mit der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) können Landwirte Ackerflächen doppelt nutzen: Am Boden wachsen die Kulturpflanzen, darüber erzeugen Solarmodule erneuerbaren Strom. Aktuelle Informationen über die Technologie, ihr Potenzial sowie den aktuellen Entwicklungsstand beleuchtet jetzt ein neuer Leitfaden des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.
Das Forschungsinstitut hat die Technologie in Deutschland erstmals umfassend erprobt. Ziel ist, Landwirten, Kommunen und Unternehmen praktische Hinweise zur Nutzung der Agri-PV an die Hand zu geben. Für die Experten des Fraunhofer-Instituts ist die Agri-PV ein wichtiges Instrument, um die energie- und klimapolitischen Ziele – denen auch die Landwirtschaft verpflichtet ist – zu erreichen.
Durch Agri-Photovoltaik kann eine Fläche gleichzeitig der landwirtschaftlichen Nahrungs- und Futtermittelproduktion als auch der Solarstromerzeugung dienen. „Das reduziert die Konkurrenz um landwirtschaftliche Flächen und trägt zu einer effizienteren Landnutzung bei“, sagt Max Trommsdorff, Gruppenleiter Agri-Photovoltaik am Fraunhofer ISE. „Darüber hinaus kann die Agri-PV Schutz vor Hagel-, Frost- und Dürreschäden bieten und macht Schutzfolien und andere Materialien überflüssig. Auch kann eine Reduktion der Windlasten und der Sonneneinstrahlung zu einem geringeren Wasserverbrauch in der Landwirtschaft beitragen.“
In Deutschland können Anleger u.a. mit der aream Group, der ncavis Asset Management AG , Commerz Real AG und der Grüne Sachwerte GmbH in diese Form der nachhaltigen Geldanlage investieren. Vor kurzem hat die CAV Unternehmensgruppe, ein deutscher Asset-Manager, gemeinsam mit sieben Partner den ersten deutschen Verband für nachhaltige Agri-PV (VnAP) gegründet (DFPA berichtete).
Der Leitfaden beschreibt die internationale Entwicklung der noch jungen Technologie etwa in den USA, Frankreich oder Chile und zeigt erfolgreiche Anwendungsbeispiele. Dabei weist er auch auf Hürden für die Nutzung von Agri-PV in Deutschland hin und macht Vorschläge, wie diese zu beseitigen wären. Die Publikation umfasst 56 Seiten, ist kostenfrei und steht nun online auf Deutsch und Englisch zum Download bereit. (DFPA/abg)