Gecam-Marktkommentar: „Die Stimmung ist schlechter als die Lage“
Nach über zwölf Monaten Korrektur und Ängsten an den Aktienmärkten ist die Stimmung weiterhin schlechter als die tatsächliche Lage. Das schreibt Daniel Zindstein, Leiter Portfoliomanagement des Vermögensverwalters German Capital Management (Gecam), in seinem aktuellen Marktbericht. Von den meisten Anlegern werde übersehen, dass es der Weltwirtschaft gar nicht so schlecht gehe. Sollten die wichtigen Termine im Juni (Brexit-Referendum, Spanien-Wahl, US-Zins-Entscheidung) ohne große Verwerfungen vonstattengehen, oder sogar positiv überraschen, so wäre das laut Zindstein der Impuls, wichtige Aktienmärkte über charttechnische Hürden zu heben.
Große, strategische Investoren sind naturgemäß Trendfolger, das heißt sie müssten an solchen charttechnischen Signalmarken investieren, was nicht unerhebliches Anschlusspotenzial an den Aktienmärkten freisetzen würde. Die internationalen Fondsmanager haben laut Zindstein so hohe Cashquoten wie seit 2009 nicht mehr. Das entspricht rund 600 Milliarden US-Dollar, die zur Investition bereit stehen.
Noch sei die Skepsis der Fondsmanager messbar hoch - und viele hielten ihr Pulver trocken. Auch die Privatanleger sowohl in Amerika und Europa seien ängstlich bezüglich der weiteren Entwicklung, auch wenn sie der Aktienanlage grundsätzlich positiv gegenüberstehen würden, vor allem im aktuellen Nullzins-Umfeld. Jedoch es fehle der Impuls zur Investition. Ganz grundsätzlich sei eine hohe Skepsis und eine starke Risikoaversion, gepaart mit niedrigen Investitionsquoten der Anleger, aus antizyklischer Sicht kein schlechter Nährboden für steigende Aktienkurse.
Quelle: Markteinschätzung Gecam
Die German Capital Management AG (Gecam) ist ein Vermögensverwalter mit einer Zulassung nach §32 Kreditwesengesetz, der sich auf das Investmentgeschäft spezialisiert hat. Das 1997 gegründete Unternehmen mit Sitz in Wangen (Allgäu) beschäftigt 14 Mitarbeiter. (TH1)