Generali bAV-Studie: Mittelstand beginnt, die Chancen des BRSG umzusetzen
Noch ist kein Sozialpartnermodell (SPM) an den Start gegangen, doch der Mittelstand nutzt bereits jetzt immer mehr Elemente des Betriebsrentenstärkungsgesetzes (BRSG), um das eigene Angebot der betrieblichen Altersversorgung (bAV) für die Mitarbeiter attraktiver zu machen. So bereitet sich jeder zweite Betrieb seit Jahresbeginn auf die Weitergabe der 15-prozentigen Ersparnis bei den Sozialversicherungsbeiträgen (SV) des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer vor. Allerdings wirkt sich das BRSG noch nicht spürbar auf die Marktdurchdringung in Deutschland aus. So meldet der Mittelstand für die Mitarbeiter, die eine bAV nutzen und über eine Anwartschaft verfügen, gegenüber dem Vorjahr nur eine leicht gestiegene Marktdurchdringung von 44,3 Prozent. Das ergibt die aktuelle Studie „Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2019“ von Generali Deutschland, F.A.Z.-Fachverlag und F.A.Z.-Institut.
Der Anteil der befragten Unternehmen, die künftig das eigene bAV-Angebot entsprechend den Möglichkeiten des BRSG vergrößern wollen, hat sich laut der Studie binnen eines Jahres von 24 auf 47 Prozent verdoppelt. Gleichzeitig sank der Anteil der Unternehmen, die noch nicht wissen, ob sie ihr bAV-Angebot mit dem neuen Gesetz erweitern wollen, innerhalb eines Jahres von 49 auf 29 Prozent. Gegen einen Ausbau des eigenen bAV-Portfolios haben sich 23 Prozent der Befragten entschieden (Vorjahr: 26 Prozent).
Angesichts der wachsenden Herausforderungen für die bAV, ausgelöst durch die Digitalisierung, durch neue Compliance-Anforderungen und durch den Niedrigzins wünschen sich fast 70 Prozent der Betriebe nicht nur einfache bAV-Produkte, sondern sie benötigen von den Anbietern mehr komplexe digitale Lösungen, die über die reine Vorsorge hinaus auch die digitale Infrastruktur für die Arbeitgeber und die Beschäftigten bereitstellen. Dabei wollen die Betriebe ganzheitliche Lösungen aus einer Hand bekommen und nicht auf unterschiedliche Dienstleister angewiesen sein, mit denen sie über verschiedene Kanäle kommunizieren müssen.
Weiterhin sprechen sich 68 Prozent der Betriebe für Gruppenverträge als Zukunftsmodell aus. Insbesondere größere Betriebe mit 250 bis 500 Mitarbeitern zeigen ein starkes Interesse an solchen Gruppenverträgen, doch auch eine Mehrheit der kleineren Firmen meldet hierbei Bedarf an.
Der Mittelstand erwartet von den Produktanbietern und Dienstleistern auch, dass ihre Lösungen die Betriebe konkret in der Administration von bAV-Modellen unterstützen und dass sich Produkte und Leistungen nachvollziehbar bewerten lassen. Fast alle befragten bAV-Entscheider führen eine einfache Verwaltung als wichtigstes Auswahlkriterium für bAV-Lösungen an.
Auch spielen Sicherheit der Kapitalanlage und Flexibilität eine große Rolle für die Unternehmen. Deshalb bleiben Versicherer die wichtigsten Kooperationspartner des Mittelstands in der bAV. Dabei geben eine langfristige Zusammenarbeit sowie überzeugende Produkte und Dienstleistungen den Ausschlag zugunsten des einzelnen Dienstleisters. Auch Pensionskassen und Versicherungsmakler spielen im langfristig orientierten bAV-Markt als Player eine zentrale Rolle.
Quelle: Pressemitteilung Generali
Die Generali in Deutschland ist mit rund 14 Milliarden Euro Beitragseinnahmen und rund zehn Millionen Kunden der zweitgrößte Erstversicherungskonzern auf dem deutschen Markt. Zum deutschen Teil der Generali gehören die Generali Versicherungen, Aachen Münchener, Cosmos Direkt, Dialog, Central Krankenversicherung, Advocard Rechtsschutzversicherung und Deutsche Bausparkasse Badenia. (JF1)