Geringerer Absatz von Investmentfondsanteilen im Januar 2023 gegenüber Vormonat
Lebhafte Umsätze am Rentenmarkt verzeichnet der Januar 2023, wie die Deutsche Bundesbank in einer Pressenotiz meldet. Am deutschen Aktienmarkt wurden im Berichtsmonat vor allem ausländische Anteilspapiere abgesetzt. Bei deutschen Investmentfonds fiel der Mittelzufluss im Januar 2023 deutlich geringer aus als noch im Vormonat.
Der Bruttoabsatz am deutschen Rentenmarkt lag im Januar 2023 mit 129,6 Milliarden Euro deutlich über dem Wert des Vormonats (80,4 Milliarden Euro). Die inländischen Kreditinstitute emittierten im Januar Anleihen für netto 17,3 Milliarden Euro. Die öffentliche Hand begab im Berichtsmonat Anleihen in Höhe von netto rund 3,3 Milliarden Euro. Der Bund erhöhte seine Kapitalmarktverschuldung um 7,0 Milliarden Euro. Die Länder und Gemeinden tilgten Anleihen für per Saldo 3,7 Milliarden Euro.
Auf der Erwerberseite waren im Januar inländische Nichtbanken die stärkste Käufergruppe. Sie nahmen Rentenwerte für netto 22,2 Milliarden Euro in ihre Bestände, und zwar überwiegend ausländische Wertpapiere. Gebietsfremde Investoren nahmen inländische Schuldverschreibungen für netto 15,0 Milliarden Euro in ihre Portfolios. Heimische Kreditinstitute erwarben Rentenwerte für per saldo 10,5 Milliarden Euro. Die Bundesbank erwarb – vor allem im Rahmen der Ankaufprogramme des Eurosystems – Schuldverschreibungen für per Saldo 7,8 Milliarden Euro. Sie erwarb dabei weit überwiegend inländische Papiere öffentlicher Emittenten.
Am deutschen Aktienmarkt nahmen im Berichtsmonat inländische Gesellschaften über die Ausgabe neuer Aktien im Ergebnis 0,1 Milliarden Euro an zusätzlichen Eigenmitteln auf. Der Nettoabsatz ausländischer Anteilspapiere in Deutschland betrug 5,3 Milliarden Euro. Auf der Erwerberseite traten hauptsächlich heimische Kreditinstitute sowie inländische Nichtbanken in Erscheinung; sie erwarben Aktien für netto 2,9 Milliarden Euro beziehungsweise 2,2 Milliarden Euro.
Inländische Investmentfonds verzeichneten im Januar einen Mittelzufluss von 8,0 Milliarden Euro nach 11,9 Milliarden Euro im Dezember. Hiervon profitierten überwiegend Spezialfonds (5,5 Milliarden Euro), die institutionellen Anlegern vorbehalten sind. Unter den Anlageklassen wurde vor allem in Aktienfonds (2,5 Milliarden Euro), Gemischte Wertpapierfonds (2,1 Milliarden Euro), Offene Immobilienfonds (1,9 Milliarden Euro) und Rentenfonds (1,6 Milliarden Euro) investiert. Am deutschen Markt aktive ausländische Fondsgesellschaften platzierten im Januar Anteilscheine für 4,9 Milliarden Euro. Als Erwerber von Fondsanteilen traten im Berichtsmonat fast nur inländische Nichtbanken auf (16,8 Milliarden Euro). Ausländische Investoren erwarben inländische Anteile für netto 0,2 Milliarden Euro, während deutsche Kreditinstitute ihr Fondsengagement im Ergebnis um 4,1 Milliarden Euro reduzierten. (DFPA/DH)
Die Deutsche Bundesbank ist die Zentralbank der Bundesrepublik Deutschland. Zentrales Geschäftsfeld ist die Geldpolitik des Eurosystems. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Finanz- und Währungssystem, die Bankenaufsicht, der unbare Zahlungsverkehr sowie das Bargeld.