German Venture Capital Barometer: VC-Geschäftsklima zurück im grünen Bereich
Das Venture Capital-Geschäftsklima (VC-Geschäftsklima) verbessert sich zum Jahresende 2020 deutlich, der Corona-bedingt drastische Stimmungsabfall im Frühjahr 2020 konnte im vergangenen Quartal wieder aufgeholt werden. Der Geschäftsklimaindikator legte um 26,7 Zähler auf nun 17,0 Saldenpunkte zu, die Bewertung der aktuellen Geschäftsklima (plus 28,3 Zähler auf 16,1) und der Geschäftserwartungen (plus 25,2 Zähler auf 17,8) verbuchen ähnlich hohe Zugewinne. Das sind Ergebnisse des German Venture Capital Barometers, den die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften (BVK) berechnet.
Die drei Indikatoren zeigten sich demnach unbeeindruckt vom neuerlichen Lockdown. Die Anti-Corona-Maßnahmen scheinen die Start-up-Szene insgesamt weniger in der Breite zu treffen als zunächst befürchtet. Analog zum Geschäftsklima erreichen die meisten Klimaindikatoren für das Marktumfeld am Ende des Corona-Jahres 2020 höhere Werte als im Vorjahr. So liegen die Indikatoren für Qualität und Stärke des Dealflows im grünen Bereich, und auch der Verlauf des „Preisindikators“ bleibt positiv. Die Zufriedenheit mit den Einstiegsbewertungen sei im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich höher, während das Fundraisingklima zwar wieder im grünen Bereich liege, die Corona-Verluste aber nicht ganz wett machen konnte. Ferner werde auch das Förderumfeld positiv betrachtet, wozu die Corona-Unterstützung für Start-ups beigetragen haben werde.
Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW-Bankengruppe, sagt: „Das Venture-Capital-Jahr ist versöhnlich zu Ende gegangen. Die Fortschritte bei Zukunftsfonds und Fondsstandortgesetzt waren dabei zwei wichtige Stimmungsaufheller im Schlussquartal und sorgen unbeeindruckt vom neuen ,Lockdown' für eine gute Basis zum Jahresstart. Der Corona-Schock zum Beginn von 2020 wurde bisher schneller verdaut als erwartet, so dass das Geschäftsklima im Schlussquartal sogar über Vor-Corona-Niveau liegt. Erfreulich ist, dass sich so wichtige Indikatoren wie Fundraising und Dealflow deutlich erholt haben, ohne dass dabei die Einstiegspreise gleichermaßen angezogen sind. Das ist eine gute Basis für Neuinvestitionen. Insbesondere Start-ups, die in der Corona-Krise bewiesen haben, dass ihre innovativen Geschäftsideen Bedarfe decken, können hier die großen Gewinner von morgen sein.“ (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung KfW
Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist die größte nationale Förderbank der Welt. Ihre Gründung erfolgte auf der Grundlage des „KfW-Gesetzes“ als eine Anstalt des öffentlichen Rechts.