Geschäftsklimaindex der Wohnungswirtschaft: Gute Wirtschaftslage - gedämpfte Zukunftsaussichten
Im vergangenen Jahr ist das Geschäftsklima in der Wohnungswirtschaft noch um einen weiteren Punkt gestiegen. „Die Lage ist gut, der Trend hat sich stabilisiert", erklärte Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW. „Die Gründe dafür liegen in der starken Dynamik am Wohnungsmarkt. Die Wohnungsunternehmen bauen neue Wohnungen und die Investitionen in bezahlbaren Wohnraum steigen.“ Insgesamt hat sich der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (plus 3,3 Punkte) auf bereits hohem Niveau verlangsamt.
Der Geschäftsklimaindex setzt sich aus den Werten zur aktuellen Geschäftslage und den zukünftigen Erwartungen zusammen. Die Wohnungsunternehmen bewerten ihre derzeitige Geschäftslage überwiegend als gut (47,0 Punkte). Im direkten Vergleich mit der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage liegen die künftigen Geschäftserwartungen der Wohnungsunternehmen trotz eines Anstiegs um 0,9 auf 9,3 Indexpunkte weiterhin auf einem niedrigeren Niveau. Die Geschäftserwartungen seien eng an die politischen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen gebunden. „Hier klafft immer noch eine Lücke, denn die Unternehmer sehen sich bei ihrem Ziel, bezahlbaren Wohnraum für alle zu schaffen und zu bewahren, immer mehr von politischen Regulierungen auf der einen Seite und hohen Kosten durch überhöhte Anforderungen, Steuern und Preise auf der anderen Seite in die Zange genommen", erklärte Gedaschko. Hier gibt es noch einiges zu tun, damit die aktuell positiven Geschäftsaussichten nicht gedämpft werden“, so der GdW-Chef.
Ein Zeichen für das Abschwächen des positiven Trends sei auch die sinkende Dynamik bei den Baugenehmigungen in Deutschland. „Die Politik muss hier aufpassen, dass sie den Neubau-Boom nicht abwürgt, bevor er überhaupt richtig begonnen hat“, so der GdW-Präsident. Er mahnte bessere Bedingungen für den Wohnungsbau an.
Diese Daten und Fakten gehen aus der neuen Jahresstatistik des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW hervor. Aktuellen Zahlen – unter anderem zu Investitionen, Mieten, Betriebskosten und Energieverbräuchen – sowie die aktuellen Positionen der Wohnungswirtschaft vor der Bundestagswahl, werden auf der diesjährigen Jahrespressekonferenz am 5. Juli in Berlin präsentiert.
Quelle: Pressemitteilung GdW
Der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen vertritt als größter deutscher Branchendachverband bundesweit und auf europäischer Ebene rund 3.000 kommunale, genossenschaftliche, kirchliche, privatwirtschaftliche, landes- und bundeseigene Wohnungsunternehmen. Sie bewirtschaften rund 6 Mio. Wohnungen, in denen über 13 Millionen Menschen wohnen. Der GdW repräsentiert damit Wohnungsunternehmen, die fast 30 Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften. (mb1)