Gewerbeinvestmentmarkt Frankfurt: Umsatz steigt um 42 Prozent
Insgesamt wechselten 2014 Gewerbeimmobilien für mehr als 4,8 Milliarden Euro im Frankfurter Stadtgebiet den Eigentümer, wobei hiervon 2,8 Milliarden Euro auf das vierte Quartal entfielen. „Fast alle Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich sind in der zweiten Jahreshälfte gelaufen, die größten drei sogar im letzten Quartal“, blickt Jürgen Schmid, Director und bei Savills verantwortlich für das Investmentgeschäft in Frankfurt, auf den Jahresendspurt zurück und ergänzt: „Dies ist auch ein Zeichen dafür, dass der Anlagedruck der Investoren im Verlaufe des letzten Jahres stetig gestiegen ist, so dass wir auch für dieses Jahr mit einem sehr hohen Umsatz rechnen“.
Anleger investierten aufgrund des hohen Anlagedrucks zunehmend in Frankfurter Randlagen und im Frankfurter Umland. So wurden in den drei Frankfurter Nachbargemeinden Eschborn, Offenbach und Neu-Isenburg im vergangenen Jahr knapp 400 Millionen Euro investiert. Bezieht man das Frankfurter Umland also mit ein, so liegt das Transaktionsvolumen in 2014 bei über fünf Milliarden Euro. „Den Investoren ist inzwischen klar, dass sie bei der Objekt- oder Lagequalität Abstriche in Kauf nehmen müssen, um ihre angestrebten Renditen erzielen zu können“, erläutert Andreas Wende, COO und Head of Investment bei Savills Deutschland, diese Entwicklung.“
Aufgrund des hohen Anlagedrucks, gepaart mit einem eng begrenzten Angebot an hochwertigen Objekten in zentralen Lagen, sanken die Spitzenrenditen im vierten Quartal im Bürosegment um weitere zehn Basispunkte auf 4,3 Prozent Nettoanfangsrendite. Büroimmobilien waren zugleich auch die mit Abstand umsatzstärkste Nutzungsart im vergangenen Jahr. Mehr als 3,2 Milliarden Euro wurden in Büroobjekte investiert. Auf Rang zwei folgen sonstige Objekte mit einem Umsatz von knapp einer Milliarde Euro, wobei dies im Wesentlichen aus dem Verkauf des gemischt genutzten Palais-Quartiers für circa 800 Millionen Euro resultiert. Einzelhandelsobjekte wurden mangels Angebots im vergangenen Jahr praktisch nicht gehandelt (circa 20 Millionen Euro Umsatz), wohingegen Hotels für fast 500 Millionen Euro den Eigentümer wechselten.
„Insbesondere asiatische Investoren haben ihre Zurückhaltung für Direkt-Investments endgültig verloren und treten teilweise als Konkurrenten zu den internationalen Investment-Management-Plattformen auf“, verweist Schmid auf einen Anstieg der Transaktionsaktivität asiatischer Investoren. Alleine südkoreanische Investoren erwarben im vergangenen Jahr Objekte für mehr als 500 Millionen Euro. Diese zusätzliche Konkurrenz dürfte die Preise weiter antreiben. „Die spürbar erhöhte nach Anlagemöglichkeiten suchende Geldmenge wird bei unverändert knappem Angebot auch weiterhin zu einer Yield Compression führen“, glaubt Schmid.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 27.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (JF1)