Gewerbeinvestments: Transaktionsvolumen gesunken
Die Dynamik am deutschen Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien blieb auch zum Jahresauftakt 2015 hoch. Zwar wurde mit einem Transaktionsvolumen von gut 9,2 Milliarden Euro der Wert des Vorjahresquartals (circa 10,4 Milliarden Euro) nicht erreicht, allerdings lag der Umsatz 28 Prozent über dem Quartalsdurchschnitt der vergangenen fünf Jahre, so die Analyse des Immobilienberaters Savills.
„Angesichts der beständig hohen Transaktionsvolumina scheint es die zuletzt viel beschworene Angebotsknappheit nicht zu geben“, sagt Andreas Wende, Chief Operating Officer und Head of Investment Germany bei Savills. „Natürlich ist die Nachfrage nach voll vermieteten und zentral gelegenen Neubauobjekten höher als das Angebot. Aber jenseits dieses sehr engen Core-Marktes bieten sich den Investoren viele Investitionsgelegenheiten, die diese zunehmend nutzen. Dies bringt zusätzliche Dynamik in den Markt“, so Wende.
Von besonderer Dynamik war in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres das Handelsimmobiliensegment geprägt. Hier wurde ein Transaktionsvolumen von knapp 3,3 Milliarden Euro erzielt, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Zuwachs von einem Drittel entspricht. Noch geringfügig mehr als in Handelsimmobilien wurde in Büroobjekte investiert. Ein Transaktionsvolumen von ebenfalls knapp 3,3 Milliarden Euro bedeutet allerdings einen Rückgang von 29 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2014. Auf Rang drei der umsatzstärksten Nutzungsarten lagen im ersten Quartal 2015 Industrie- und Logistikimmobilien, bei denen sich das Transaktionsvolumen auf circa 0,7 Milliarden Euro belief.
Mit Ausnahme von Düsseldorf und Köln verzeichneten alle Top-7-Standorte Umsatzzuwächse. Das mit Abstand größte Plus konnte dabei Berlin aufweisen. Hier stieg das Transaktionsvolumen um 114 Prozent auf mehr als 1,3 Milliarden Euro. Ähnlich hohe Volumina verzeichneten Frankfurt und München mit jeweils etwa 1,1 Milliarden Euro. Insgesamt belief sich der Anteil der Top 7 am Gesamtumsatz auf 53 Prozent. Dies liegt nicht zuletzt an dem nochmals leicht gestiegenen Anteil ausländischer Investoren. Sie sorgten für 56 Prozent des Gesamtumsatzes (2014: 53 Prozent), wobei die drei am stärksten vertretenen Nationen Frankreich (circa 1,5 Milliarden Euro), Großbritannien (circa 0,8 Milliarden Euro) und die USA (circa 0,5 Milliarden Euro) waren. „Für Investoren aus anderen Währungsräumen haben deutsche Immobilien aufgrund des stark gesunkenen Euro-Kurses zusätzlich an Attraktivität gewonnen. Dies wird sich im weiteren Jahresverlauf voraussichtlich in einem steigenden Engagement dieser Investoren niederschlagen“, erwartet Matthias Pink, Director und Head of Research Germany bei Savills. Dadurch werde auch der Druck auf die Renditen weiter hoch bleiben.
Im ersten Quartal 2015 gab es im Vergleich zum vorangegangenen Quartal lediglich vereinzelt Renditerückgänge, im Durchschnitt über die Top 7 blieben die Spitzenrenditen nahezu unverändert (Büro: 4,3 Prozent; Geschäftshäuser: 3,9 Prozent). Im weiteren Jahresverlauf sind laut Savills in allen Marktsegmenten noch Rückgänge um 20 bis 30 Basispunkte zu erwarten.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 27.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (mb1)