GFT: Kunden treiben Digitalisierung in der Finanzindustrie voran
Europäische Banken sind sich über Ländergrenzen hinweg einig: Der Kunde ist der Treiber der Digitalisierung der Finanzbranche. Kundenzufriedenheit und Kundenbindung in einem immer härteren Wettbewerb stehen mit jeweils mehr als 90 Prozent Zustimmung bei den Instituten ganz oben auf der Agenda. Um die eigene Attraktivität für Kunden zu steigern, ist für die Befragten ein Angebot über alle Vertriebskanäle (Online, Mobil, Filiale) Erfolgsfaktor Nummer eins – noch vor personalisierten Angeboten oder der Auswahl der geeigneten technologischen Plattform. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Beraters GFT.
„Banken sind dabei, radikal umzudenken“, sagt Marika Lulay, Chief Executive Officer (COO) und Mitglied des Vorstands der GFT Group. „In der Vergangenheit stand stets das Produkt im Mittelpunkt. Alle Strukturen und Prozesse waren darauf ausgerichtet, neue Angebote so zu gestalten, dass diese in erster Linie Erträge versprachen. Das ändert sich gerade. Jetzt rückt der Kunde ins Zentrum, mit all seinen Bedürfnissen.“ Die neue Konkurrenz, von kleinen Unternehmen im Bereich Finanztechnologie bis hin zu globalen Unternehmen wie PayPal oder Facebook, habe die Branche aufgeweckt. „Um mit einem eigenen Angebot zu punkten, setzen Banken nun auf ein durchgängiges Kundenerlebnis, digital und analog“, sagt Lulay. 48 Prozent der befragten Banken rechnen damit, in drei bis fünf Jahren ihre Digitalisierungs-Strategie komplett umgesetzt zu haben; 36 Prozent wollen bereits in ein bis zwei Jahren soweit sein.
Insgesamt gehe die Branche die Digitalisierung aktiv an: 83 Prozent arbeiten an ihrer Strategie oder haben Projekte gestartet; sieben Prozent sind bereits mit einem Komplettangebot am Markt, lediglich knapp zehn Prozent befassen sich noch nicht mit dem Thema. Die größten Hürden sehen die Befragten in mangelhaften organisatorischen Strukturen, bei der Integration neuer Services in bestehende Infrastrukturen und einem Mangel an Fachpersonal mit digitaler Expertise.
In Deutschland befassen sich lediglich knapp vier Prozent noch nicht mit dem Thema Digitalisierung. „Für deutsche Banken ist die Digitalisierung ein evolutionärer Prozess auf breiter Front. Angesprochen auf die Hürden der Digitalisierung sehen sie fehlende Standards kaum als Problem – für Marktexperten ist dieses Defizit allerdings einer der Hauptgründe für die schleppende Einführung von Mobile Payment hierzulande“, sagt Bernd Kohl, Leiter Business Consulting bei GFT in Deutschland. „Bis die Branche den digitalen Wandel vollbracht hat, wird es zwar noch Jahre dauern. Die gute Nachricht für viele Banken lautet aber: Der Zug ist noch nicht abgefahren. Das Thema muss jetzt nur konsequent angegangen werden. Klar ist aber auch, dass ohne nachhaltige Investitionen in die IT-Infrastruktur und qualifiziertes Personal spätestens bei der Strategieimplementierung Probleme entstehen werden“, so Kohl.
Quelle: Pressemitteilung GFT
Die GFT Group mit Sitz in Deutschland unterstützt Unternehmen als strategischer Technologiepartner mit IT-Lösungen. Das Unternehmen wurde 1987 gegründet und ist mit 3.400 Mitarbeitern in elf Ländern aktiv. (mb1)