„Global Investment Atlas 2018“: Asiens Immobilieninvestoren aktiv
Der „Global Investment Atlas 2018“ vom Immobilienberater Cushman & Wakefield hat das Investitionsverhalten 2017 untersucht und prognostiziert die Marktperformance für das laufende Jahr. Die aktuelle Hochrechnung zeige, dass bislang höchste Immobilientransaktionsvolumen auf einem Niveau von insgesamt 1,62 Billionen US-Dollar (1,36 Billionen Euro), verglichen mit 1,43 Billionen US-Dollar (1,2 Billionen Euro) im Jahr 2016. Die Experten gehen von einem weiteren Anstieg für 2018 aus. Treibende Kraft wären asiatische Investoren heißt es.
Die USA sind weiter das Hauptinvestitionsziel für internationale Investoren, jedoch mit rückläufiger
Tendenz, heißt es in der Studie. Regional betrachtet sei Europa mit 50 Prozent der grenzüberschreitenden Investitionen führend. London bleibe bei den Städten das begehrteste Investitionsziel für internationales Kapital. Befürchtungen um potenzielle Auswirkungen des Brexits seien durch die Zuversicht an die langfristige Attraktivität des Standorts und die Abwertung des britischen Pfunds reduziert worden, erklärt Cushman & Wakefield.
Carlo Barel di Sant'Albano, Chief Executive bei Cushman & Wakefield Global Capital Markets & Investor Services Business, sagt: „Aufgrund stark gestiegener Transaktionsvolumen und steigender Werte haben sich Immobiliengeschäfte im Jahr 2017 weltweit außerordentlich gut entwickelt. Dies sorgt für Dynamik bis ins Jahr 2018 hinein, obwohl es wegen der Sorgen um einen Handelskrieg und der Volatilität der Aktienmärkte leichte Turbulenzen gab. Das Gleichgewicht der Preise sowie das Verhältnis von Angebot und Nachfrage deuten auf ein weiteres gesundes Jahr hin. Auch wenn Immobilienangebote knapp sind, rechnen wir mit einem leichten Anstieg des globalen Transaktionsvolumens, einer Zunahme der Gewinnmitnahmen sowie der Unternehmensaktivitäten.“
Dem Bericht zufolge erhöhten die global agierenden Investoren aus dem Asien-Pazifik-Raum ihr Engagement in den meisten Märkten, jedoch nicht in den USA. Ursachen dafür wären die aktuelle Phase des Marktzyklus, die Unsicherheit über die US-Politik und die Kapitalkontrollen in China.
Die Verluste in Nordamerika bedeuteten zugleich einen Gewinn für Europa. Investitionen aus Asien sind im Jahresvergleich um 96 Prozent gestiegen, heißt es weiter. Parallel dazu gingen die Transaktionen nationaler Käufer sowohl in Europa als auch in Nordamerika im Jahresvergleich zurück.
Europa habe das drittstärkste Jahr seiner Geschichte verzeichnet, während das Transaktionsvolumen im Nahen Osten den niedrigsten Stand seit 2012 erreichte, berichtet Cushman & Wakefield. Die politischen Unruhen im Nahen Osten hätten die Stimmung dort getrübt, während Europa weiterhin die gesündeste Wirtschaftsleistung seit einem Jahrzehnt aufweise.
Südamerika konnte die Rezession hinter sich lassen, verzeichnete jedoch seine zweitschlechteste Immobilieninvestitionsperiode seit Beginn der Aufzeichnungen. Ein Grund dafür sei der 29-prozentige Rückgang von Investitionen aus Nordamerika, lautet die Begründung in der Studie. Kommentar. Trotz handelspolitischer und politischer Spannungen würden sich die Aussichten für 2018 verbessern, da die Schwellenländer im Allgemeinen und Brasilien im Besonderen zunehmend an Bedeutung gewinnen würden.
„Handelskriege könnten uns vom Kurs abbringen“, so David Hutchings, Autor der Studie und Head of EMEA bei Cushman & Wakefield. „Da die solide wirtschaftliche Dynamik und die angespannten Arbeitsmärkte aber zunehmend Unternehmensinvestitionen begünstigen, könnte der Zyklus positiv beeinflusst und durch die erfolgreiche Einführung neuer Technologien und Arbeitsweisen weiter gestärkt werden. Gleichzeitig stehen wir wahrscheinlich am Anfang einer beginnenden Inflation bei langsam steigenden Zinsen und einer Politik, die für 2018 stimulierend wirkt. So wird das steigende Vertrauen mehr Mittel für Investitionen und Spekulationen freisetzen und den Zyklus anheizen. Der Fokus wird sich auf Wachstum verlagern. Kapitalströme werden dadurch dynamischer und Anleger können über die derzeitigen Zwischentöne im Markt hinwegsehen.“
Hutchings ist überzeugt: „Anleger müssen sich auf das Wachstum konzentrieren, den strukturellen und zyklischen Wandel ausnutzen und gleichzeitig evaluieren, wie man die Risiken in den Portfolios minimieren kann, um für künftige Veränderungen gerüstet zu sein.“
Quelle: Marktanalyse Cushman & Wakefield
Der Immobilienberater Cushman & Wakefield liefert Eigentümern, Mietern und Investoren integrierte Lösungen für alle Prozesse im Gewerbeimmobiliensegment. (TS1)