Goethe-Universität: Viele Privatanleger sind untätig

Die Anlage der eigenen Ersparnisse ist ein Thema, das die meisten Menschen lieber verdrängen. Die Auswahl an Finanzprodukten und Investitionsmöglichkeiten wird immer bunter und komplexer, sodass viele den Aufwand scheuen, sich hier einzuarbeiten und regelmäßig auf dem Laufenden zu halten. Mehrere Studien der letzten Jahre haben gezeigt, dass bis zu drei Viertel aller Privatanleger einmal getroffene Anlageentscheidungen oft über Jahre hinweg nicht mehr verändern. Warum verhalten sich die meisten Menschen so überraschend untätig, obwohl sie wissen, dass private Vorsorge unerlässlich ist, um im Alter ihren Lebensstandard zu halten? Dieser Frage ist Raimond Maurer, Professor für Investment, Portfoliomanagement und Alterssicherung an der Goethe-Universität Frankfurt, gemeinsam mit Hugh Hoikwang Kim (Universität Seoul) und Olivia Mitchell (Universität von Pennsylvania) nachgegangen.

In einer Publikation, die in Kürze im „Journal of Financial Economics“ erscheint, weisen sie nach, dass es je nach Alter und Lebenssituation sinnvoll sein kann, die eigene Zeit anderweitig zu verwenden. So sollten jüngere Menschen, die ohnehin in der Regel nur wenige Ersparnisse haben, ihre Zeit lieber in die berufliche Karriere stecken. Auch im hohen Alter, wenn die Kompetenz, effiziente Entscheidungen zu treffen, nachlasse, könne es sinnvoll sein, das eigene Portfolio nicht mehr aktiv umzuverteilen. Diese Ergebnisse deckten sich mit empirischen Befunden: Während Menschen im fortgeschrittenen Berufsleben sowie zu Beginn des Ruhestands am meisten Zeit in die Portfoliopflege stecken, kümmerten sich Junge und Alte am wenigsten darum. Allerdings gebe es auch im mittleren Lebensalter, in dem steigende Ersparnisse und geringerer Zeitaufwand für die Karriere eine intensivere Beschäftigung mit der Geldanlage sinnvoll erscheinen lassen, immer noch einen hohen Anteil an untätigen Anlegern.

Dieser Personenkreis, dem es wichtiger ist, seine Zeit anders zu verbringen, täte laut Maurer gut daran, sich eine professionelle Anlageberatung zu gönnen. Seinen Berechnungen zufolge könnte jeder einzelne so seine jährlichen Konsummöglichkeiten um gut ein Prozent steigern.

„Gute Anlageberatung ermöglicht es Menschen jeden Alters, ihre Ersparnisse optimal zu verwalten und gleichzeitig ihre knappste Ressource – Zeit – für den Beruf, die Familie oder Freizeitaktivitäten zu sparen“, so der Wirtschaftswissenschaftler. Entsprechend könnte es sich als ökonomisch sinnvoll erweisen, Hürden, die insbesondere Menschen mit geringeren Ersparnissen davon abhalten, Berater zu konsultieren – beispielsweise zu hohe Mindestgebühren – abzubauen. Auch geeignete Standardprodukte für die Anspar- und Entnahmephase könnten helfen, so Maurer, die durchaus rationale Untätigkeit vieler Bürger in Finanzfragen nicht nur zu überwinden, sondern für eine weitere Verbreitung der kapitalgedeckten Altersvorsorge zu nutzen. (mb1)

Quelle: Pressemitteilung  Goethe-Universität

www.uni-frankfurt.de

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