Gold: Angebot- und Nachfragemengen eignen sich nicht als Preisindikatoren
Die Ruhe an den Finanzmärkten erschwert es den Anlegern, die Risiken zu erkennen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, schreibt der Edelmetallhändler Degussa in seinem Marktkommentar. Über den Goldmarkt heißt es, dass die angebotenen und nachgefragten Mengen sich nicht als Indikator für künftige Preisbewegungen eigneten.
Die Aktienkurse der Banken im Euroraum sind seit Jahresanfang um rund 14 Prozent gestiegen , während die Prämien für Kreditrisiken sanken. Dabei seien mit Banco Popular Espano, Banca Popolare di Vicenza, Veneto Banca und Banca Monte dei Paschi di Siena vier Banken im Sommer dieses Jahres abgewickelt beziehungsweise rekapitalisiert worden.
Degussa nennt drei Gründe für die ruhige Reaktion der Märkte: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Kreditausfallsorgen der Investoren reduziert, indem sie die Zinsen auf ein niedriges Niveau geführt hat. Das habe die Konjunktur belebt und die Qualität der Bankkredite verbessert und den Abschreibungsbedarf verringert. Zudem treibe der Niedrigzins die Preise für Wertpapiere und Immobilien in die Höhe. Das alles habe das buchhalterische Eigenkapital der Banken gestärkt. Zweitens habe die EZB den Finanzmärkten die Sicherheit gegeben eine erneute Konjunktur- oder systemgefährdende Finanzkrise abzuwenden. Drittens wären die Investoren zuversichtlich, dass die Eingriffe der EZB in das Kapitalmarktgeschehen weitergehen.
Hinsichtlich der publizierten Mengendaten für den Goldmarkt weist Degussa daraufhin, dass die Daten vergangenheitsbezogen sind. Zusätzlich führt Degussa an, dass die Aktivitäten auf den Gold-Futures-, Gold-Options- und Gold-Zertifikatemärkten dabei nicht berücksichtigt sind. Sie hätten jedoch Einfluss auf den Goldpreis.
Quelle: Marktreport Degussa
Degussa ist ein Edelmetallhändler mit Sitz Köln. (TS1)