"Gold ist als Anlageinstrument ungeeignet"
Wer mit Gold Gewinn machen will, der muss das Gold zu einem höheren Preis zuzüglich Handels- und Lagerkosten sowie Ausgleich des Kaufkraftverlustes veräußern können, als er es gekauft hat. Das kann lange dauern. Daher ist Gold spekulativ und schwankend. Trotz dieser Nachteile wird derzeit wieder zum Kauf von Gold geraten, schreibt Bernd Engesser, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter GSAM + Spee.
„Eigentlich ist Gold als Anlageinstrument völlig ungeeignet. Es ermöglicht keine Wertschöpfung und es hat keinen echten inneren Wert. Es gibt nur ganz wenige Nutzungsmöglichkeiten, für die Gold unverzichtbar ist. Dies führt dazu, dass nur etwa zehn Prozent der Goldproduktion tatsächlich produktiv genutzt werden. Der Rest ist unnütz“, sagt Engesser. Für eine Preiskalkulation könnten die Produktionskosten hilfreich sein. Diese lägen aktuell bei 700 bis 900 US-Dollar und damit deutlich unter dem aktuellen Goldhandelspreis (1.272 US-Dollar). Hinzu komme, dass das industriell genutzte und damit wirtschaftlich eingesetzte Gold inzwischen zu großen Teilen zu deutlich niedrigeren Preisen durch Recycling gewonnen werden kann.
Gegen Investments sprächen zudem die Stärke des Euro. Sie ermögliche es Euro-Anlegern, Gold günstig zu erwerben. Zur Spekulation auf den Goldpreis komme damit die Spekulation auf den US-Dollar hinzu, sagt Engesser. Eine doppelte Spekulation würde aber zweifellos keine höhere Sicherheit bedeuten und auf den US-Dollar könnten Anleger risikoärmer spekulieren. Zudem würde Gold keinen Inflationsschutz bieten, da bei der stetigen Förderung von Gold in Höhe von derzeit rund zwei Prozent die Goldmenge jährlich steige.
Quelle: Marktbericht Extra Magazin
GSAM+ Spee Asset Management ist ein unabhängiger, inhabergeführter Vermögensverwalter mit Sitz Düsseldorf. (TS1)