Green Bond Report: Höhepunkt der CO2-Emissionen?
In der neuesten Ausgabe des Green Bond Reports erklären die Experten des Finanzkonzerns SEB, wie das Ende vom Anfang der sauberen Energiewende erreicht wurde. Also der Punkt, an dem das jährliche Wachstum der emissionsfreien Energie den Anstieg des Gesamtenergieverbrauchs übersteigt und die absoluten CO2-Emissionen zu sinken beginnen. Außerdem untersucht der Report den Investitionsbedarf und die Möglichkeiten zur Erreichung des sechsten UN-Nachhaltigkeitsziels: sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen.
Die Energieschocks der frühen 2020er Jahre haben eine politische Revolution ausgelöst, die darauf hindeutet, dass die globale Energiewende schneller voranschreiten wird als vergangene, gesellschaftliche Transformationen. So ist der jährliche Zuwachs an erneuerbaren Energiekapazitäten auf ein Niveau gestiegen, das dem Gesamtanstieg des Energieverbrauchs entspricht. Mit anderen Worten: Die Welt hat den Höhepunkt sowohl der CO2-Emissionen als auch des Verbrauchs fossiler Brennstoffe erreicht.
„Die aktuelle Entwicklung ist keinesfalls der Anfang vom Ende der Energiewende und auch kein Grund zur Selbstgefälligkeit – die Gefahren sind im neuen IPCC-Synthesebericht mehr als deutlich beschrieben“, sagt Thomas Thygesen, Head of Research, Climate & Sustainable Finance bei der SEB. „Nichtsdestotrotz ist es ein wichtiger Durchbruch, der die Möglichkeit einer vollständigen Dekarbonisierung am Leben erhält und den Fokus auf die wirklichen Herausforderungen einer beschleunigten Transformation lenkt, bei der alle Elemente der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten müssen.“
Die Lösung dieses Problems erfordere eine nachhaltige politische Unterstützung und Investitionen in saubere Energietechnologien, die auf dem Markt noch nicht rentabel seien. Zudem bedürfe es einer deutlichen Steigerung des Angebots an Schlüsselmaterialien sowie einer vertikalen Integration und Koordinierung der Lieferketten, so Thygesen.
Nachhaltigkeit ist jedoch weit mehr als nur saubere Energie. So kommen in diesen Tagen politische Entscheidungsträger in New York zusammen, um sich bei der UN-Wasserkonferenz 2023 für ein entschlosseneres Handeln gegen die globale Wasserkrise einzusetzen. Auch der Green Bond Report widmet sich diesem Thema und enthält Beiträge von Investoren, Unternehmen, Forschungsinstituten und multilateralen Entwicklungsorganisationen über ihre Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserbewirtschaftung.
Der Markt für nachhaltige Finanzierungen verzeichnet zu Beginn des Jahres 2023 den zweitbesten Start in der Geschichte. Im Januar und Februar wurden bisher insgesamt 227,3 Milliarden US-Dollar an neuen, nachhaltig gekennzeichneten Anleihen und Darlehen umgesetzt, was auf eine starke Rückkehr supra-nationaler und anderer öffentlicher Institutionen an den Markt zurückzuführen sei. Auf dem Aktienmarkt haben die Zuflüsse in ESG- und SRI-Fonds nicht in gleichem Maße zugenommen, was die Experten der SEB als ein frühes Anzeichen für eine Verlagerung hin zu Impact-/Transition-Strategien sehen, die stärker auf die Herausforderungen der nächsten Transformationsphase ausgerichtet sind.
„Trotz des bisher erlebten Aufschwungs am Markt für nachhaltige Finanzierungen, bleibt die Deckung des Investitionsbedarfs für die Verbesserung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur eine große Herausforderung“, sagt Gregor Vulturius, Berater Climate & Sustainable Finance bei der SEB. „Die Erreichung des SDG 6 – die Gewährleistung der Verfügbarkeit und nachhaltigen Bewirtschaftung von Wasser und sanitären Einrichtungen für alle – wird bis 2030 Investitionen in Höhe von einer Billion US-Dollar oder 1,21 Prozent des globalen BIP erfordern.“ (DFPA/JF1)
Die SEB ist ein führender nordeuropäischer Finanzkonzern. Die SEB ist in über 20 Ländern der Erde präsent und hat eine Bilanzsumme von 3.533 Milliarden SEK (per 31. Dezember 2022). Der Konzern verwaltet ein Vermögen von 2.123 Milliarden SEK und hat rund 16.500 Mitarbeiter.