Green Buildings auf Rekordkurs
Das Transaktionsvolumen mit zertifizierten Green Buildings belief sich 2018 bei Single Deals auf rund 10,1 Milliarden Euro, womit erstmals die Zehn-Milliarden-Euro-Marke überschritten wurde. Mit diesem Rekordumsatz wurde das Vorjahresergebnis laut einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) um 29 Prozent übertroffen. „Der seit 2011 zu beobachtende Aufwärtstrend setzt sich also unvermindert fort“, sagt Hermann Horster, Head of Sustainability bei BNPPRE.
Neben dem absoluten Volumen sieht BNPPRE drei Trends: Zum einen stellen Bürogebäude mit einem Umsatzanteil von 94 Prozent weiterhin die mit Abstand wichtigste Assetklasse dar. Zum anderen hat sich auch die Tendenz zu großvolumigen und häufig prominenten Objekten nochmals verstärkt, sodass mittlerweile 92 Prozent des Transaktionsvolumens im Green-Building-Segment auf Verkäufe im dreistelligen Millionenbereich entfallen. Vor diesem Hintergrund sei es auch nicht verwunderlich, dass die deutschen A-Standorte rund 94 Prozent zum Gesamtumsatz mit zertifizierten Gebäuden beisteuern.
Den höchsten Anteil zertifizierter Gebäude an den eigenen Investments wiesen 2018 Pensionskassen auf (65 Prozent). Zu den Anlegern, für die Nachhaltigkeit und eine langfristige Stabilität beim Rendite-Risiko-Profil wichtig sind, zählen außerdem offene Fonds (49 Prozent), Versicherungen (38 Prozent) sowie gemeinnützige Institutionen und Stiftungen (23 Prozent). Bezogen auf das absolute Volumen, das in zertifizierte Objekte investiert wurde, führen drei Käufergruppen das Ranking an: Pensionskassen (28 Prozent), Spezialfonds (15 Prozent) sowie Versicherungen (zwölf Prozent).
Von 2013 bis Dezember 2018 hat sich die Anzahl der zertifizierten Green Buildings in Deutschland von rund 550 auf rund 1.800 Gebäude mehr als verdreifacht. Pro Jahr kamen also durchschnittlich etwa 250 zertifizierte Objekte hinzu. Auch 2018 stellen Büros mit über 750 Zertifikaten den nach wie vor größten Teil in diesem Marktsegment. Allerdings hat sich der bereits im Vorjahr beobachtete Trend eines sinkenden relativen Anteils fortgesetzt. Aktuell beläuft sich ihr Beitrag nur noch auf 40 Prozent. Auf Platz zwei mit circa 30 Prozent folgen Retail-Objekte, die 2018 beispielsweise etwa 100 neue Zertifikate erhielten. Dabei entfällt ein erheblicher Anteil auf Discounter, Supermärkte und Fachmärkte.
„Der stetige Aufwärtstrend der letzten Jahre unterstreicht, dass Green Buildings mittlerweile fester und etablierter Bestandteil des Marktgeschehens sind. Dies gilt vor allem im Segment großvolumiger Neubauobjekte, die häufig von institutionellen Core-Investoren erworben werden. Gerade für diese Zielgruppe sind zertifizierte, nachhaltige Gebäude mittlerweile fast ein Muss, wobei der Image-Aspekt gegenüber ihren Kunden und Anlegern eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Bei Bestandsgebäuden stellt dagegen eine wirtschaftlich erfolgreiche Zertifizierung weiterhin eine Herausforderung dar. Profitieren dürfte zukünftig vor allem die DGNB-Zertifizierung, die genauso wie LEED schwerpunktmäßig im Neubausegment eingesetzt wird, wohingegen sich BREEAM stärker auf Bestandsobjekte konzentriert“, fasst Horster die weiteren Aussichten zusammen.
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. (JF1)