Großvolumige Deals bei Immobilieninvestments – eine Domäne ausländischer Investoren
Die Investoren, die nach geeigneten Objekten für das ihnen zur Verfügung stehende Kapital suchen, sehen Deutschland als „sicheren Hafen“ an. Die Gründe für diese Entwicklung erläutert Andreas Wende, COO und Head of Investment Germany beim Immobiliendienstleistungs-Unternehmen Savills. So sei Deutschland für ausländische Investoren ein besonders attraktiver Markt. Die Volkswirtschaft sei robust und verzeichne seit der Krise 2009 das mit Abstand stärkste Wirtschaftswachstum der großen Volkswirtschaften in der Eurozone.
Zugleich sei die Arbeitslosenquote im europäischen Vergleich eine der niedrigsten. Das mache Deutschland zu einem „sicheren Hafen“ für Investments. Es sei daher eine logische Entwicklung, dass die weltweit größten Immobilieninvestoren für die enorme Kapitalmenge, die ihnen zur Verfügung steht, deutsche Immobilien ins Visier nehmen. Sie stammen fast ausnahmslos aus dem Ausland. Vor allem Private-Equity Fonds und Pensionsfonds spielten eine wichtige Rolle.
Am gesamten Gewerbeinvestmentmarkt betrug der Anteil ausländischer Investoren im Jahr 2015 53 Prozent – aber umso deutlicher sei ihr Übergewicht im großvolumigen Segment ab 100 Millionen Euro. 2014 lag der Anteil bei 69 Prozent, in 2015 bei 68 Prozent. Anhand der absoluten Zahlen werde die wahre Dynamik sichtbar: So stieg die Summe der ausländischen Investments bei dieser Größenordnung von 10,56 Milliarden auf 15,62 Milliarden Euro – eine Steigerung um 47 Prozent innerhalb nur eines Jahres. Zum Vergleich: 2010 betrug das Gesamtvolumen der von Ausländern getätigten Abschlüsse über mehr als 100 Millionen Euro noch 3,71 Milliarden Euro.
Der Anteil ausländischer Käufer am Transaktionsvolumen von Shopping-Centern von mindestens 100 Millionen Euro betrug in 2014 84 Prozent, in 2015 immer noch 68 Prozent. Am Transaktionsvolumen von Büroeinzelverkäufen in derselben Größenordnung waren ausländische Investoren 2015 mit 62 Prozent beteiligt. 2014 waren es 55 Prozent. Ihr Anteil am Transaktionsvolumen von Gewerbeportfolios betrug 2014 70 Prozent, 2015 68 Prozent. Dabei lag der Anteil von Portfolios am Gesamttransaktionsvolumen im zweiten Jahr in Folge bei deutlich über 30 Prozent - dies war zuletzt in den Jahren 2007/08 der Fall. Auch in absoluten Zahlen floss 2015 so viel Geld in deutsche Gewerbeportfolios wie seit 2007 nicht mehr: 19,83 Milliarden Euro.
Viele internationale Investoren hätten sehr große Summen anzulegen. Sie streben deshalb möglichst großvolumige Investitionen an, um den Aufwand und die Transaktionskosten gering zu halten. In der Größenordnung dreistelliger Millionenbeträge aber sei der Markt in Deutschland eng. In Form von Einzelobjekten seien es die großen Shoppingcenter, die den Erwartungen der großen ausländischen Investoren entsprechen, sowie einige Bürohochhäuser, von denen es in Deutschland jedoch viel weniger gebe als in anderen Ländern. Wenn eines der Objekte an den Markt komme gehören Investoren aus Übersee laut Savills zu den ersten Interessenten.
Quelle: Pressemitteilung Savills
Savills plc ist ein weltweit tätiges Immobilien-Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in London. Tätigkeitsschwerpunkte sind Beratungs-, Management- und Transaktionsdienstleistungen. Das 1855 gegründete Unternehmen beschäftigt 27.000 Mitarbeiter in 600 Niederlassungen weltweit. (mb1)