Gute Halbjahresbilanz auf dem Münchener Logistikmarkt
Zur Jahresmitte beläuft sich der Flächenumsatz auf dem Münchener Logistikmarkt auf 106.000 Quadratmeter. Damit wurde das Rekordergebnis aus dem Vorjahr zwar verfehlt (minus 23 Prozent), aber das solide Resultat aus dem ersten Quartal und die sich in den Wintermonaten abzeichnende gute Entwicklung fand nun ihre Fortsetzung. Die Halbjahresbilanz bewegt sich auf dem Durchschnittsniveau der vergangenen zehn Jahre (Durchschnitt: 110.000 Quadratmeter). Dies ergibt eine Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate.
„Der mittlerweile nahezu chronische Mangel an Angebotsflächen bleibt marktdominierend. Trotz der aktuell sehr herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verharrt die Nachfrage über alle Branchen und Flächengrößen hinweg auf einem sehr hohen Niveau, allerdings kann eine Vielzahl der Gesuche nicht im Bestand realisiert werden“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der BNP Paribas Real Estate. Dies gilt insbesondere für Flächen jenseits der 10.000 Quadratmeter, für die keinerlei Vakanzen im Bestand gemeldet werden. Diese Konstellation hat die Spitzenmiete auf 8,00 Euro pro Quadratmeter steigen lassen (plus elf Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2021).
Mit einem Flächenumsatz von knapp 53.000 Quadratmetern haben Firmen aus Industrie/Produktion das Vorjahresergebnis (51.000 Quadratmeter) einstellen und eine neue Bestmarke aufstellen können. Ihr Marktanteil beläuft sich entsprechend auf aktuell fast 50 Prozent. Besonders bemerkenswert sei, dass eine Vielzahl von Abschlüssen im kleinen und mittleren Größensegment für dieses Resultat verantwortlich zeichnet. Verträge jenseits der 12.000 Quadratmeter fehlen bis dato.
Die rege Transaktionstätigkeit im kleineren Größensegment bleibt für den Moment die tragende Säule des Marktes. In der Größenklasse bis 3.000 Quadratmetern wurden bislang 57 Prozent des Flächenumsatzes getätigt, unter 5.000 Quadratmeter sind es sogar 76 Prozent. Nicht zuletzt aufgrund des skizzierten Angebotsmangels im Bestand fehlen weiterhin Verträge jenseits der 20.000 Quadratmeter, aber auch in der Größenklasse 5.000 bis 8.000 Quadratmeter. Der Eigennutzeranteil verharrt auf dem typisch niedrigen München-Niveau und notiert bei 13 Prozent.
„Die Aussichten für den Logistikmarkt München im zweiten Halbjahr sind trotz aller Widrigkeiten vielversprechend. Die Flächennachfrage verharrt auf einem hohen Niveau. Dies gilt insbesondere für Unternehmen aus Industrie/Produktion und Logistik sowie dem sogenannten B2C-Bereich, sprich Firmen, die den Endkonsumenten bedienen. Verändertes Konsumverhalten kommt hier genauso zum Tragen, wie die Neustrukturierung von Lieferketten in Reaktion auf die Corona-Pandemie und den Krieg gegen die Ukraine. Die traditionell sehr starke lokale Wirtschaft in der Metropolregion bildet dabei die stabile Basis für ein Jahresergebnis mindestens auf Niveau des langjährigen Durchschnitts. Der Angebotsmangel bleibt vorerst marktbestimmend, allerdings zeichnen sich neue Trends bei der Flächenschaffung ab: Es werden zunehmend urbane und Brownfield-Entwicklungen angestoßen. Die Mieten bleiben unter Druck. Die Spitzenmiete dürfte ihren Aufwärtstrend weiter fortsetzen“, sagt Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory der BNP Paribas Real Estate GmbH. (DFPA/mb1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.