Guter Start ins neue Jahr für den Logistikmarkt Stuttgart
Der Stuttgarter Markt für Logistik– und Lagerflächen verzeichnete im ersten Quartal 2020 einen Flächenumsatz von 49.000 Quadratmetern – das ist ein Plus von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das ist das Ergebnis einer Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
„Dieses Ergebnis unterstreicht die weiterhin starke Nachfrage, die insbesondere auf der wirtschaftlichen Stärke der Region sowie neuen Treibern, etwa E-Mobilität und E-Commerce, basieren. Die Nachfrage überstieg sogar deutlich das Angebot. Besonders im Fokus der Nutzer sind kurzfristig zur Verfügung stehende Bestandsobjekte mit einer Fläche über 3.000 Quadratmetern und moderner Ausstattungsqualität, welche jedoch im gesamten Marktgebiet sehr rar sind, sodass nicht alle Gesuche im ersten Quartal bedient werden konnten“, sagt Christopher Raabe, Managing Director und Head of Logistics & Industrial bei BNPPRE.
Mit knapp 44 Prozent zeichnet die Sammelkategorie Sonstige für den größten Umsatzbeitrag des Quartals verantwortlich. Diese Sektorengruppe profitiert maßgeblich vom bisher größten Abschluss des Jahres, einer Anmietung über rund 17.500 Quadratmeter in Korntal-Münchingen. Mit 33 Prozent waren darüber hinaus die traditionell starken Industrie-/Produktionsunternehmen am Marktgeschehen beteiligt. Die restlichen 23 Prozent des Volumens erzielten Logistikdienstleister.
Die Analyse des Umsatzes nach Größenklasse zeigt eine außergewöhnlich breite Verteilung auf mehrere Marktsegmente. Neben den Großabschlüssen mit einem Volumen zwischen 8.001 und 12.000 sowie 12.001 bis 20.000 Quadratmetern, die zusammen auf einen Beitrag von gut 58 Prozent kommen, können auch die kleineren Größenklassen einen erheblichen Anteil verzeichnen. Diese Segmente kommen auf einen Beitrag von jeweils 12,5 bis 15 Prozent. Daraus werde ersichtlich, dass die Nachfrage trotz der hohen Bedeutung der Automobilindustrie nicht an einzelnen Marktsegmenten hängt und auch kleinere Abschlüsse wichtige Umsatzbringer darstellen.
Nachdem die Mieten aufgrund der hohen Nachfrage, die schon seit längerem auf ein nicht ausreichendes Angebot trifft, in den vorangegangenen Jahren angezogen hatten, zeigten sie sich in den vergangenen Quartalen stabil. Demzufolge liegt die Spitzenmiete auch Anfang 2020 unverändert bei sieben Euro pro Quadratmeter. Auch bei der Durchschnittsmiete ist keine Veränderung zu beobachten gewesen, sodass hier unverändert 5,40 Euro pro Quadratmeter notiert werden. Bemerkenswert sei aber, dass im bundesweiten Vergleich weiterhin nur in Berlin eine vereinzelt höhere Spitzenmiete aufgerufen wird.
„In welchem Umfang sich die Corona-Krise letztendlich auf die Entwicklung des Logistikmarkts auswirken wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch nicht seriös quantifizierbar. Während auf der einen Seite zu erwarten ist, dass Mietgesuche sowie Investitionen von Produktionsunternehmen teilweise verschoben werden, reagieren viele Logistiker und Handelsunternehmen aktuell in Rekordzeit auf die sich durch die Krise ändernden Rahmenbedingungen und suchen nach Möglichkeiten, ihre Lieferketten kurzfristig umzustrukturieren. Es ist daher auch nicht auszuschließen, dass die Bereitschaft, gerade für Mietverträge mit sehr kurzen Laufzeiten, höhere Preise zu zahlen, kurzzeitig steigt. Hierbei dürfte es sich jedoch nicht um einen nachhaltigen Trend handeln, sodass es wahrscheinlicher ist, dass die Mieten insgesamt weitestgehend stabil bleiben“, so Raabe. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.