Hamburg: Neubau-Eigentumswohnungen erstes Halbjahr 2022
Das Marktumfeld für den Vertrieb von Neubauwohnungen hat sich seit Jahresbeginn deutlich verändert. „Die stark gestiegenen Bauzinsen sowie die hohe Inflation haben bereits zu einem leichten Nachfragerückgang geführt. Einige Kunden sind durch die aktuelle Situation verunsichert und überdenken ihre Kaufabsicht“, fasst Frank Stolz, Geschäftsführer des Immobiliendienstleisters Grossmann & Berger, die Lage zusammen. „Der Beratungsbedarf der Kaufinteressenten nimmt zu, insbesondere im Hinblick auf die Finanzierung und die energetischen Vorteile einer Neubauimmobilie. In den kommenden Monaten werden sich die Vermarktungszeiten daher verlängern.“
„Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen verzeichnen wir momentan nicht mehr die enormen Preiszuwächse der vergangenen Jahre“, berichtet Stolz. Analysen von Grossmann & Berger zufolge halten sich die Kaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen in Hamburg dennoch auf stabilem Niveau. Die Auswertung aller im ersten Halbjahr 2022 erfassten Projektstarts im gesamten Hamburger Stadtgebiet ergab einen durchschnittlichen Angebotspreis von 8.430 Euro pro Quadratmeter. Dieser Preis liegt mit minus 0,6 Prozent lediglich geringfügig unter dem Wert für das Gesamtjahr 2021. In den Top-23-Wohnlagen, den 23 besonders nachgefragten Hamburger Stadtteilen, erhöhte sich der Kaufpreis sogar weiter um 7,2 Prozent auf 11.100 Euro pro Quadratmeter.
Für die erste Jahreshälfte 2022 registrierte Grossmann & Berger ein wieder größeres Angebot. So starteten rund 23 Projekte und 252 Wohneinheiten mehr in den Verkauf als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. „Projekte mit teils langen Vorlaufzeiten durch pandemiebedingte Verzögerungen konnten Anfang des Jahres in den Vertrieb gehen“, kommentiert Stolz. Von Januar bis Juni verzeichnet Grossmann & Berger den Start von 49 Projekten mit 691 Wohneinheiten. Das größte Angebot gab es in Rothenburgsort mit 210 Wohneinheiten, gefolgt von Barmbek-Süd (63) und Horn (54). Die neu in den Verkauf gestartete Hamburger Neubau-Durchschnittswohnung kostete 728.100 Euro bei einer Größe von 86 Quadratmeter. In den Top-23-Wohnlagen lag der Preis mit 854.700 Euro rund 17 Prozent über dem Hamburger Durchschnitt bei einer deutlich geringeren Wohnfläche (minus elf Prozent) von nur 77 Quadratmeter. Den höchsten durchschnittlichen Quadratmeterpreis im ersten Halbjahr 2022 ermittelte Grossmann & Berger mit 13.500 Euro für ein kleines Projekt im Stadtteil Ottensen. „Insgesamt rechnen wir für die kommenden Monate mit einer Stabilisierung der Kaufpreise“, prognostiziert Stolz. Dem G&B-Preistrend zufolge dürfte sich der durchschnittliche Kaufpreis für Standard-Neubau-Eigentumswohnungen 2023 auf dem gegenwärtigen Niveau einpendeln: durchschnittlich 8.500 Euro pro Quadratmeter im Hamburger Stadtgebiet und 11.000 Euro pro Quadratmeter in den Top-23. (DFPA/mb1)
Die Grossmann & Berger GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Immobiliendienstleister. Die Gesellschaft ist ein Beteiligungsunternehmen der Haspa-Gruppe, zu der auch die Hamburger Sparkasse (Haspa) gehört.