Hamburger Büromarkt auf dem Weg zum Vorkrisenniveau
Im Jahr 2021 wurde in der Hansestadt Hamburg ein kumulierter Flächenumsatz von 470.800 Quadratmeter registriert, wobei 106.900 Quadratmeter auf das vierte Quartal entfielen. Das aggregierte Ergebnis übertrifft um 41 Prozent den Vorjahreswert. Es liegt sieben Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt und rund zehn Prozent unter dem Fünfjahresschnitt. So eine aktuelle Analyse des international tätigen Immobiliendienstleisters Colliers.
Sascha Hanekopf, Regional Manager in Hamburg bei Colliers: „Der Bürovermietungsmarkt in Hamburg hat sich im Jahresverlauf zunehmend solide entwickelt und zeigt deutliche Erholungstendenzen auf. Wir sind zwar noch nicht auf dem Vorkrisenniveau mit 535.400 Quadratmeter in 2019, dennoch hat sich die Stimmung bei vielen Unternehmen - trotz eines turbulenten Umfeldes - wieder verbessert und zu einer erhöhten Nachfrage geführt. Unsere Annahme von einer zunehmenden Marktdynamik konnte bestätigt werden. Gleichermaßen hat sich auch der Flächenumsatz in fast allen Branchen gegenüber dem Vorjahr erholt.“
Insgesamt wurden 570 Mietvertragsabschlüsse registriert. Dies entspricht einem Zuwachs von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Leerstandsvolumen am Hamburger Büromarkt mit kurzfristig zur Verfügung stehenden Büroflächen ist im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt, um 24 Prozent auf 514.000 Quadratmeter gestiegen. Zum Jahresende wuchs die Leerstandsquote von 3,6 Prozent im Vorquartal um zehn Basispunkte auf 3,7 Prozent. Damit hat sich die Leerstandsquote seit Jahresbeginn (3,0 Prozent) um 70 Basispunkte gesteigert.
Die Spitzenmiete hielt sich im vierten Quartal stabil bei 30,50 Euro pro Quadratmeter. Im Verhältnis zum Vorjahreswert (30,00 Euro pro Quadratmeter) ist sie um 1,7 Prozent gestiegen. Die flächengewichtete Durchschnittsmiete der vergangenen zwölf Monate stieg hingegen im Vergleich zum Vorjahr (17,10 Euro pro Quadratmeter) um 1,00 Euro oder rund 6,0 Prozent auf 18,10 Euro pro Quadratmeter an.
„Dem neuen Jahr 2022 blicken wir positiv entgegen und erwarten eine ähnliche Entwicklung am Büromarkt wie in 2021. Die zunehmende Normalisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stützt die Marktdynamik. Hinzukommend wird ESG mittelfristig einen immer stärken Einfluss auch auf Anmietungen in Gewerbeimmobilien haben. Wir werden in 2022 vermehrt Mietvertragsabschlüsse in ESG-konformen Objekten sehen“, ist sich Hanekopf sicher. Allerdings sei richtungsweisend, wie sich Covid-19, die Inflation als auch das Wirtschaftswachstum insgesamt entwickelt. Grundsätzlich geht Colliers von einem Flächenumsatz im Bereich von 500.000 Quadratmeter aus, was einen weiteren Schritt in Richtung Vorkrisenniveau darstelle. (DFPA/JF1)
Colliers International Deutschland ist ein Immobilienberatungsunternehmen und an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart und Wiesbaden vertreten. Das Dienstleistungsangebot umfasst unter anderem die Vermietung und den Verkauf von Büro-, Gewerbe-, Hotel-, Industrie-, Logistik- und Einzelhandelsimmobilien, Fachmärkten, Wohnhäusern und Grundstücken.