"Handels- und Exportfinanzierungen als Alternative zu Illiquiditätsprämien"
Durch die Finanzmarktregulierung der vergangenen Jahre stieg unter anderem der Druck auf die Illiquiditätsprämien an den Privatmärkten. Der Grund: Illiquidität ist zu einer gefragten Risikoprämie geworden und die Investorennachfrage nach Private-Debt-Anlagen ist stark gestiegen. Im Ergebnis bedeutet das, dass sich die Spreads dieser weniger liquiden, komplexeren Anlageklassen zunehmend denen ihrer liquiden Pendants angleichen. Das schreibt der Asset Manager NN Investment Partners (NNIP) in einem Marktkommentar.
Aktuell erfreuen sich verschiedene Private-Debt-Segmente NNIP zufolge großer Beliebtheit. Gleichzeitig steigen auch die Liquiditätskosten an den klassischen Bond-Märkten. Allerdings gebe es auch in diesem Umfeld noch Märkte, die durch attraktive und stetige Illiquiditätsprämien höhere Renditen böten, ohne Investoren im Gegenzug mit ausgefallenen neuen Risiken zu belasten.
Suresh Hegde, Head of Investment Solutions bei NNIP: „Die Einengung der Illiquiditätsprämien ist nicht überall in gleichem Maße zu beobachten: Einige Private-Debt-Anlageklassen bieten immer noch einen relativ stabilen Ausgleich für die Illiquidität. Investoren, die Illiquidität in höhere Erträge verwandeln wollen, müssen vor allem die komplexen Faktoren betrachten, die die Illiquidität maßgeblich bestimmen. Handels- und Exportfinanzierungen sind gute Beispiele für Anlagen, an denen diese Komplexität erstens beherrschbar ist und zweitens voraussichtlich auch dauerhaft anhält. Entscheidend ist dabei, dass die grundlegenden Kreditrisiken denen herkömmlicher Unternehmens- und Staatsanleihen entsprechen, das heißt der zusätzliche Risikoaufschlag gegenüber liquiden Anleihen basiert nur auf der strukturellen und operativen Komplexität der Anlageklasse und nicht auf versteckten oder obskuren Marktrisiken. Eine Anlage in Handels- und Exportfinanzierungen bietet daher Investoren, die ihre Rendite bei Investitionen mit geringem Kreditrisiko steigern wollen, eine überzeugende Möglichkeit, bei der sie auch von sehr niedrigen Kapitalkosten profitieren.
Da Handels- und Exportfinanzierungen entweder längere Laufzeiten und ein ,AAA‘-Rating aufweisen (wie bei staatlich garantierten Exportfinanzierungen) oder sehr kurze Laufzeiten von weniger als 180 Tagen bei einem Rating von ,BBB‘/,BB‘ (Handelskredite), profitiert der Investor von einer konservativen Positionierung. Dabei können staatlich garantierte Exportkredite als defensiver, renditestärkerer Ersatz für Staatsanleihen oder Investment-Grade-Kredite eingesetzt werden. Kurzfristige Handelskredite können als kapitaleffizienter Ersatz für Unternehmensanleihen oder sogar als Cash-Ersatz mit optimierter Rendite fungieren. Aufgrund der Größe und Beschaffenheit der Märkte für Handels- und Exportfinanzierungen – das Volumen des Marktes für handelsbezogene Kredite beträgt weltweit 16 Billionen US-Dollar – ist ihre Illiquiditätsprämie stabiler. Allerdings stellen die operativen Aspekte eine Herausforderung dar. Daher ist ein Partner entscheidend, der über langjährige Erfahrung und die entsprechende Infrastruktur verfügt. Nur so lässt sich eine Anlagestrategie umsetzen, die robust und replizierbar ist.“
Quelle: Marktkommentar NNIP
NN Investment Partners (NNIP) ist der Asset Manager der NN Group N.V., einer an der Börse (Euronext Amsterdam) gehandelten Aktiengesellschaft. NNIP hat seinen Hauptsitz in Den Haag, in den Niederlanden und verwaltet per 31. Dezember 2017 weltweit circa 246 Milliarden Euro Assets under Management für institutionelle Kunden und Privatanleger. NNIP beschäftigt mehr als 1.200 Mitarbeiter und ist in 15 Ländern in Europa, im Nahen Osten, Asien und den USA vertreten. (JF1)