Logistikimmobilienmarkt: Handelssektor führt Neubauentwicklungen an
Für die ersten beiden Quartale 2024 hat das auf Logistikimmobilien spezialisierte Beratungsunternehmen Logivest analysiert, welche Branchen die Neubauaktivitäten antrieben, die im ersten Halbjahr mit rund 2,3 Millionen Quadratmetern Logistikhallenfläche zulegen konnten. Spitzenreiter hierbei ist das Segment Handel mit rund 31 Prozent, dicht gefolgt von der Logistik- und KEP-Dienstleisterbranche (Kurier-Express-Paket-Branche), die mit circa 30 Prozent nur einen Prozentpunkt dahinter liegt. Platz drei belegt der Automobilsektor mit rund 20 Prozent, wie die Auswertung der eigenen Researchdaten ergab.
Noch im vergangenen Jahr 2023 verzeichnete die Handelsbranche einen deutlichen Rückgang an Neubauflächen. Nun erholt sich der Handelssektor und kann sich mit einem Anteil von 31 Prozent am Gesamtvolumen derzeit an die Spitze der Neubauentwicklungen setzen. Schon Anfang 2024 zeichnete sich dank einer gut gefüllten Pipeline ab, dass die Handelsbranche bei den Neubauentwicklungen wieder zulegen wird. Die Prognose für 2024/2025 – im Logistikimmobilien Seismographen Anfang des Jahres veröffentlicht – wurde bereits im ersten Halbjahr 2024 zu knapp 30 Prozent erreicht. Das größte Projekt in diesem Segment ist mit circa 72.000 Quadratmetern die Eigennutzung von Fressnapf im nordrhein-westfälischen Nörvenich nahe Düren.
Zweitstärkste Branche und fast gleichauf mit dem Handel sind im ersten Halbjahr 2024 mit rund 30 Prozent die Logistik- und KEP-Dienstleister. Auch dort setzt sich die positive Tendenz fort, denn schon jetzt wurden circa 40 Prozent des prognostizierten Neubauvolumens realisiert. In diesem Segment ist das größte Projekt des ersten Halbjahres ebenfalls eine Eigennutzung: Group7 entwickelt ein rund 65.000 Quadratmeter umfassendes Dienstleistungszentrum mit Bürogebäude in Oberding in der Nähe des Münchener Flughafens.
Automobilbranche zählt zu den Gewinnern
Unter den Top drei befindet sich auch der Automobilsektor mit rund 20 Prozent am Gesamtvolumen. Im Jahr 2023 konnte die Branche ein Plus von rund 170 Prozent gegenüber 2022 aufweisen und zählte damit zu den Gewinnern. Die Batterie- und Elektronik-Branche hat die Prognose für 2024/2025 bereits in den ersten beiden Quartalen 2024 erreicht und hält derzeit einen Anteil von rund fünf Prozent am gesamten Neubauvolumen. „Die Entwicklung der Neubaudynamik im Batterie- und Elektronik-Segment überrascht wenig, denn der Wandel hin zur E-Mobilität fordert zusätzliche Flächenbedarfe für die Batterielogistik. Auch wenn die Weiterentwicklung angesichts des derzeit volatilen Batteriemarkts in Deutschland spannend bleibt, werden in den nächsten Jahren zusätzliche Flächen benötigt werden“, sagt Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe
Neumeier blickt optimistisch in die Zukunft: „Auf Grundlage unserer Researchdaten gehen wir davon aus, dass sich der Logistikimmobilienmarkt bis Ende 2024 deutlich erholt.“ (DFPA/mb1)
Die Logivest GmbH mit Hauptsitz in München ist spezialisiert auf die Beratung und Vermarktung rund um Logistikimmobilien und Logistikstandorte in Deutschland.