Berufe-Studie 2021: Aufbruchstimmung im Job nach Corona
Parallel zur verbesserten Lage in der Corona-Pandemie erfasst die Berufstätigen in Deutschland eine neue Aufbruchstimmung. Rund jeder Fünfte strebt in den kommenden zwölf Monaten einen beruflichen Aufstieg an und fast jeder Dritte erwartet ein steigendes Einkommen. Erstmals seit 2019 sieht eine klare Mehrheit den digitalen Wandel als hilfreich für den Beruf. Zugleich sinkt die Sorge vor Jobverlusten durch Digitalisierung. Es stellen auch wieder weniger Angestellte ihre Pläne für eine Selbstständigkeit zurück und insgesamt könnten Jobwechsel in Deutschland deutlich zunehmen. Dies sind Ergebnisse der „Berufe-Studie 2021“ des Versicherungskonzernes HDI.
Die Corona-Krise sorge aber für eine Spaltung. Mehr als ein Drittel hat hierdurch eine positivere Einstellung zum Beruf gewonnen. Ein knapp halb so großer Teil jedoch auch eine negativere. In der Pandemie haben die Berufstätigen zudem das Thema Finanzen neu entdeckt. In der Folge erleben Aktien und Fonds einen spektakulären Vertrauenszuwachs. Zu nichts anderem außer einem Eigenheim haben Berufstätige inzwischen mehr Vertrauen.
„Welche Erwartungen haben Sie in den nächsten zwölf Monaten an Ihr Gehalt beziehungsweise Einkommen?“ Während auf diese Frage etwa die Hälfte der Berufstätigen von konstanten Werten ausgeht, rechnet fast ein Drittel mit steigenden Einkünften, nur wenige mit sinkenden oder sind unschlüssig. Noch mehr Optimismus zeigen dabei Angestellte gegenüber selbstständig Tätigen und Freiberuflern. Innerhalb der Berufsgruppen ragten Beschäftigte im Bereich Werbung, Marketing und Medien heraus. Dort sei nicht nur die Quote mit Abstand am höchsten, die ein steigendes Einkommen erwartet. Zugleich planen sonst nur noch im IT-Bereich so viele einen beruflichen Aufstieg in den kommenden zwölf Monaten (33 Prozent).
Erstmals loben in der diesjährigen Studie mehr als die Hälfte aller Befragten den digitalen Wandel im Beruf als sehr oder eher hilfreich (58 Prozent, Vorjahr 46 Prozent). Dabei hat jeder Vierte in der Corona-Zeit eine starke oder sogar sehr starke Zunahme digitaler Arbeiten in seinem Beruf erlebt. Vor allem berichten dies Lehrer und Ausbilder. Fast ein Drittel aller Beschäftigten erklärt durch die Digitalisierung inzwischen auch eine verbesserte Balance zwischen Privat- und Berufsleben. Es wird allerdings eine gewisse Spaltung der Berufswelt sichtbar. So haben ein Drittel nach den Corona-Erfahrungen eine positivere Einstellung zu ihrem Beruf gewonnen (36 Prozent, Vorjahr 33 Prozent). Gewachsen ist aber auch die Gruppe, die seither eine negativere Berufseinstellung hat (15 Prozent, Vorjahr 12 Prozent). Ebenfalls vergrößert ist die Zahl der Berufstätigen, die keinen Spaß in ihrem Beruf findet (22 Prozent, Vorjahr 18 Prozent).
In der Pandemie habe sich jeder vierte Berufstätige stärker mit Finanzen und Geldanlage beschäftigt als zuvor. Dies sind mehr Menschen, als sich in dieser Zeit etwa erstmals ein Homeoffice eingerichtet haben. Das Resultat sei eine kleine Revolution: Das Zutrauen in Wertpapiere als Vorsorgeinstrument wachse auf Rekordniveau. Keine andere Form der Altersvorsorge steige gegenüber 2020 derart in der Gunst der Befragten wie Aktien und Fonds. Sie springen von Platz sechs im Vorjahr auf nun Platz zwei bei der Frage, in welche Form der Altersvorsorge das größte Vertrauen besteht. Nur das Eigenheim liegt unangefochten auf Platz eins. Berufstätige zwischen 20 und 29 Jahren sagen jetzt sogar zu 30 Prozent, dass sie das höchste Vertrauen in Wertpapiere haben. Zum Vergleich: Nur halb so viele unter ihnen haben das größte Vertrauen in die gesetzliche Rente (15 Prozent). Männer zeigen dabei generell ein größeres Vertrauen als Frauen (29 zu 18 Prozent). Jedoch habe sich unter den berufstätigen Frauen das Zutrauen zu Aktien und Fonds gegenüber 2020 stärker erhöht als bei Männern. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Talanx
Die 1996 gegründete Talanx AG ist ein Versicherungskonzern mit Sitz in Hannover. Mehrheitsaktionär ist der HDI Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Die Unternehmensgruppe ist in der Industrieversicherung, in der deutschen und internationalen Privat- und Firmenversicherung sowie in der Rückversicherung tätig.