Helaba: Rohstoffe im Abwärtstrend
Nach einem verlustreichen Auftakt befinden sich die Rohstoffindizes auch im neuen Jahr noch im Abwärtstrend. Die jüngste Gegenbewegung im Zuge einer „Eindeckungswelle“ im Anschluss an den Aufbau hoher Short-Positionen stellt zwar auch keine Verbesserung des Kursbildes dar. Allerdings bewegen sich die Notierungen der Gesamtertragsindizes inzwischen zumeist auf einem Niveau, bei dem unter langfristigen Gesichtspunkten massive technische Unterstützung zu erwarten ist. Erneut hatten Energierohstoffe im Januar die mit Abstand höchsten Verluste zu verzeichnen, während Tierprodukte zulegen konnten. So analysiert die Bankengruppe Helaba im „Rohstoffreport“.
Angesichts erhöhter Unsicherheiten an den Devisen- und Wertpapiermärkten erfreue sich Gold einer gewissen Beliebtheit vor allem in den Schwellenländern. Selbst der Bestandsabbau in den Gold-ETF scheint zumindest vorläufig ein Ende gefunden zu haben. Gleichzeitig hält sich das Minen- und Recyclingangebot in Grenzen, so analysiert Helaba im „Rohstoffreport“.
Fiele die US-Zinswende weniger akzentuiert aus als erwartet, könnten die Goldnotierungen im laufenden Jahr auch das prognostizierte Band von 1.000 bis 1.200 US-Dollar je Feinunze nach oben in Richtung 1.300 US-Dollar je Feinunze verlassen.
Als mit Abstand größter Metallverarbeiter und -produzent sowie Standort der weltweit umfangreichsten finanzgetriebenen Geschäfte mit Basismetallen sorge zudem China immer wieder für Überraschungen. Herkömmliche makro- und mikroökonomische Ansätze der Preisprognose stoßen zumindest kurzfristig im von China beherrschten Metallsektor anders als bei Mineralölprodukten trotz des hier gegebenen Aufbaus der „strategischen Reserve“ seitens der Chinesen immer wieder an Grenzen. Selbst wenn die rohstoffintensiven zur realen Metallnachfrage beitragenden Aktivitäten sich im Reich der Mitte beruhigten, könne es immer mal wieder wie im Dezember bei Basismetallimporten zu kurzfristigen Ausschlägen nach oben kommen. Dieses Spiel werde wahrscheinlich noch länger anhalten, so dass sich wohl allmählich eine besondere Art des Marktgleichgewichts einstelle.
Quelle: Rohstoffreport Helaba
Die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba), eine Anstalt öffentlichen Rechts mit Sitz in Frankfurt am Main und Erfurt, ist in den Geschäftsfeldern Sparkassenverbundbank, Förderbank und Geschäftsbank tätig. Zum Helaba-Konzern gehören die Frankfurter Sparkasse, die Direktbank 1822direkt, die LBS Hessen-Thüringen sowie die Förderbank WIBank. (mb1)