Herausforderungen durch Niedrigszinseffekte aus Pensionsverpflichtungen
Auf der diesjährigen Jahrestagung der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ waren das Marktumfeld und seine Auswirkungen auf die Pensionsverpflichtungen der Unternehmen Thema zahlreicher Diskussionen. Angelika Brandl, Principal bei Aon Hewitt, Anbieter von Services im Bereich Human Resources, zeigte in ihrem Vortrag Handlungsoptionen für Arbeitnehmer und Unternehmen auf.
„Grundsätzlich gilt es, sich der Zielsetzung der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) im Unternehmen und der damit verbundenen Kosten bewusst zu werden, auf dieser Basis Handlungsoptionen zu bewerten und entsprechend umzusetzen“, führt Brandl an.
„Bei der Ausgestaltung von Neuzusagen steht die Risikominimierung für den Arbeitgeber im Vordergrund“, erklärt Brandl. Sie rät zu Defined Contribution-nahen Zusagen, die beispielsweise durch kongruente Rückdeckungsversicherungen oder als wertpapiergebundene Zusagen gestaltet werden können. Für bestehende Versorgungsversprechen lassen sich bilanzielle Belastungen durch verschiedene Maßnahmen lediglich lindern. Eine Befragung von Aon Hewitt unter Unternehmen aus dem Mittelstand sowie Großunternehmen kam zu dem Ergebnis, dass 19 Prozent der Befragten bereits Maßnahmen zur Reduzierung der steigenden Pensionsverpflichtungen aufgrund sinkender Zinsen umsetzen oder umgesetzt haben – 36 Prozent planen diese. Ebenfalls 36 Prozent der Unternehmen haben jedoch noch nicht einmal darüber diskutiert und neun Prozent halten derartige Maßnahmen für nicht notwendig.
Für die Arbeitnehmer bestehe die Erfordernis, aus der anhaltenden Niedrigzinsphase resultierende Minderungen in der Altersversorgung auszugleichen. „Arbeitnehmer müssen ihre Sparbemühungen erhöhen, um ein gewünschtes Versorgungsniveau in der Rentenphase zu erreichen. Dazu stellt die Entgeltumwandlung im Rahmen der bAV ein geeignetes und sinnvolles Instrument dar und wird dann besonders attraktiv, wenn der Arbeitgeber die Eigenbeteiligung der Mitarbeiter finanziell fördert“, macht Brandl klar. „Die anhaltende Niedrigzinsphase wird sicher die bAV langfristig beeinflussen und bedarf einer regelmäßigen Überprüfung des eingeschlagenen Weges aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmersicht.“
Quelle: Pressemitteilung Aon Hewitt
Aon Hewitt konzipiert, implementiert, kommuniziert und verwaltet Lösungen und Strategien in den Bereichen Human Resources, Investment Consulting, Pension Administration, Vergütung und Talent Management. Weltweit ist Aon Hewitt mit mehr als 30.000 Mitarbeitern in 90 Ländern vertreten. In Deutschland arbeiten etwa 450 Mitarbeiter an den Standorten Hamburg, Mülheim an der Ruhr, München, Stuttgart und Wiesbaden. (mb1)