High-Yield-Titel bieten Chancen
Vor dem Hintergrund schwieriger technischer Gegebenheiten haben sich die Spreads für High-Yield-Titel stärker ausgeweitet, als die Fundamentaldaten nahelegen würden. Das könnte nach Einschätzung des Vermögensverwalters Barings insbesondere bei Loans und Senior Secured Bonds die Voraussetzungen für eine starke Wertentwicklung schaffen.
Das technische Umfeld für hochverzinsliche Anleihen sei laut Barings schwieriger geworden, da die Stimmung am Markt angesichts wachsender Rezessionsängste immer mehr ins Negative umschlägt. In den ersten Monaten des Jahres spiegelte die negative Performance von Hochzinsanleihen vor allem gestiegene Zinsen wider, doch dieses Bild habe sich inzwischen grundlegend gewandelt: Angesichts zunehmender Sorgen um das Wirtschaftswachstum haben sich die Spreads deutlich ausgeweitet. Diese Ausweitung wurde durch erschwerte Liquiditätsbedingungen und moderate Mittelabflüsse noch verschärft, so der Vermögensverwalter.
Trotz dieses erheblichen technischen Drucks müsse man sich vor Augen halten, dass die Fundamentaldaten der Unternehmen nach wie vor ziemlich solide seien. Unternehmensgewinne und Cashflows hätten in vielen Fällen wieder das Niveau von 2019 erreicht oder übertroffen. Das wiederum habe für Rekordmargen gesorgt, während viele Unternehmen den Inflationsdruck immer noch an die Verbraucher weitergeben könnten. Darüber hinaus nutzten zahlreiche Emittenten von Hochzinsanleihen die zuvor guten Kapitalmärkte für die Refinanzierung ihrer Kredite, wodurch sie ihre Kuponzahlungen senken und gleichzeitig die Laufzeiten verlängern konnten. Das fundamentale Klima werde sich zwar wahrscheinlich eintrüben, je länger die Inflation auf einem hohen Niveau verharre und je mehr sich die finanziellen Bedingungen verschärften, aber die Unternehmen würden laut Barings von einer guten Ausgangsposition in diese schwierige Zeit gehen.
„Dank der Ertragskomponente von hochverzinslichen Anleihen und Loans könnte die Anlageklasse in den nächsten zwölf Monaten attraktive Renditen abwerfen, selbst wenn die Spreads auf dem historisch hohen Niveau bleiben. Insbesondere bei Loans dürfte diese Ertragskomponente angesichts der für den Rest des Jahres erwarteten deutlichen Zinserhöhungen bis zum Jahresende auf rund acht Prozent steigen. Vor dem Hintergrund der makroökonomischen Ungewissheit und des breit angelegten Abverkaufs der letzten Monate bevorzugen wir den höher bewerteten Teil des Marktes, obwohl sich unserer Meinung nach durch eine gründliche Bottom-up-Analyse über das gesamte Ratingspektrum hinweg Wertpotenziale erschließen lassen“, so die Barings-Experten. (DFPA/TH1)
Der Vermögensverwalter Barings ist eine Tochtergesellschaft des US-Lebensversicherers MassMutual. Das 1762 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Charlotte (USA) bietet Portfoliomanagement in allen Assetklassen für alle wichtigen Investmentmärkte weltweit.