Höhere Zinsen für Baukredite: Was Banken und Sparkassen beachten müssen

Wie die Finanzaufsicht Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kürzlich ankündigte, sollen deutsche Banken präventiv zusätzliche Kapitalpuffer für das allgemeine Kreditgeschäft und im Besonderen für das Geschäft mit der privaten Immobilienfinanzierung zur Seite legen. Eine wahrscheinliche Folge: höhere Zinsen in der privaten Baufinanzierung. Warum das so ist und wie Banken sowie Sparkassen damit im Kundenkontakt umgehen, verraten die Branchen-Experten Matthias Nisster und Tobias Hadinoto von der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners.

Präventiv für einen immer angespannteren Immobilienmarkt vorsorgen: Mit diesem erklärten Ziel verkündete der Ausschuss für Finanzstabilität - dem Vertreter von Bundesfinanzministerium, Bundesbank und der BaFin angehören - erst kürzlich, dass Banken ab Februar 2023 mehr Eigenkapital für vergebene Kredite vorhalten müssen. Für das allgemeine Kreditgeschäft fällt ein antizyklischer Kapitalpuffer von 0,75 Prozent der risikogewichteten Aktiva an; für Wohnimmobilien-Kredite ein zusätzlicher sektoraler Systemrisikopuffer von zwei Prozent. Eine erhebliche Steigerung - schließlich war der Puffer aufgrund der Corona-Krise Anfang 2020 auf null Prozent gesenkt worden. Insgesamt müssen Banken nun innerhalb kurzer Zeit eine Summe von 22 Milliarden Euro zur Seite legen.

Führt diese Entwicklung zu höheren Zinsen? „Unserer Meinung nach ist das sehr wahrscheinlich. Zwar haben viele Banken und Sparkassen trotz der erhöhten Kapitalanforderungen ausreichend Eigenkapital, jedoch steigen durch die neuen Erfordernisse die regulatorischen Eigenkapitalkosten. Und diese sind bei den meisten Banken fester Bestandteil der Baufinanzierungskalkulation. Das bedeutet: Künftige Zinspreiskalkulationen fallen höher aus. Und das auch bereits kurzfristig, wie wir aus bisherigen Gesprächen mit Banken und Sparkassen erfahren haben“, so die Einschätzung der Experten. Es sei zwar nicht zwingend, dass Banken diese Mehrkosten auch an ihre Kunden weitergeben, jedoch seien aufgrund des derzeit sehr niedrigen Zinsniveaus die Margen in der Baufinanzierung hauchdünn. Und die Option, das Angebot an Baufinanzierungskrediten zu reduzieren, werden viele Banken aufgrund der starken Nachfrage nicht wählen wollen. „Tatsächlich sehen wir aktuell noch eine weitere von der Regulatorik unabhängige Entwicklung. Mit Blick auf die sogenannte Zinsstrukturkurve scheint das allgemeine Zinsniveau gerade zu steigen, was sich auch bereits vereinzelt in den Baufinanzierungszinsen durchgeschlagen hat. In Verbindung mit den höheren regulatorischen Anforderungen bedeutet das: Eine weitere Erhöhung der Zinsen für Baukredite ist sehr wahrscheinlich“, sagen Nisster und Hadinoto.

Um diese umzusetzen, ohne Kunden vor den Kopf zu stoßen, müssten Banken und Sparkassen die höheren Kosten transparent und geschickt kommunizieren - das mache besonders der starke Konkurrenzdruck im Bereich Baufinanzierung nötig. Darüber hinaus sollten Banken und Sparkassen ihre Vertriebsteams zum Thema Wertkommunikation schulen, damit sie beim Gespräch mit Kunden darauf achten, den Mehrwert der gebotenen Dienstleistung für diese klar herauszustellen. (DFPA/mb1)

Simon-Kucher & Partners ist eine global tätige Unternehmensberatung mit Fokus auf Marketing-, Vertriebs- und Pricing-Strategien. Simon-Kucher wurde im Jahr 1985 gegründet und beschäftigt 1.600 Mitarbeiter in 42 Ländern weltweit.

www.simon-kucher.com

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