Homeday Hyp-Zinskommentar: "Bauzinsen stabilisieren sich auf einem hohen Niveau"
Die Zinsen für Immobilienfinanzierungen sind im Jahr 2022 rasant gestiegen und liegen aktuell Mitte Februar bei 3,45 Prozent. Johannes Erdmann, Finanzierungsexperte bei Homeday Hyp, erwartet einen volatilen Markt bis Jahresende, in dem die Bauzinsen in einem Korridor zwischen 3,25 und 4 Prozent schwanken könnten, wobei auch Ausschläge bis 4,5 Prozent denkbar sind.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins im Februar 2023 um 0,5 Prozent auf drei Prozent angehoben, der nächste Schritt ist für März bereits angekündigt. „Die Annahme, dass sich der Leitzins unmittelbar auf die Finanzierungszinsen auswirkt, ist falsch, da hier ein kurzfristiger Zins mit einem langfristigen verglichen wird. Die Effekte der Leitzinserhöhungen haben viele Banken in ihrer Rallye im letzten Jahr bereits eingepreist”, sagt Erdmann.
Aktuell scheint der Kapitalmarkt laut Erdmann kurz- bis mittelfristig tendenziell mit einem höheren, jedoch langfristig mit einem niedrigeren Zinsniveau zu rechnen. Als Indikator dient der Zehn-Jahres-Swap-Zins. Dieser liegt aktuell unter dem Wert des derzeitigen Leitzinses. Das führe zu der Situation, dass eine zehnjährige Zinsbindung in einigen Finanzierungskonstellationen günstiger ist, als eine fünfjährige Zinsfestschreibung. Auch die Unterschiede zwischen 15 und 20 Jahren Zinsbindung seien derzeit gering.
Im Vergleich zu Januar sind die Konditionen etwas gesunken. Im Februar können zehnjährige Finanzierungen zu etwa 3,5 Prozent abgeschlossen werden. Mit 1.000 Euro monatlicher Rate können aktuell rund 220.000 Euro finanziert werden. „Kurzfristig rechnen wir mit leicht steigenden Zinsen, für das gesamte Jahr rechnen wir mit einem weiterhin volatilen Markt zwischen 3,25 Prozent - vier Prozent und maximalen Ausschlägen bis 4,5 Prozent”, sagt Erdmann. (DFPA/JF1)
Die Homeday Hyp GmbH ist ein Maklerunternehmen mit Sitz in Berlin.