2014: Osteuropäischer Industrie-Immobilienmarkt legt zu
In Mittel- und Osteuropa wurden im ersten Halbjahr 2014 doppelt so viele Industrieflächen wie im Vorjahreszeitraum entwickelt. Verzeichnet wurden 500.000 Quadratmeter neue Industrieflächen; 2013 waren es 260.000 Quadratmeter. Vermietet wurden in den ersten sechs Monaten 2014 fast zwei Millionen Quadratmeter. Die Leerstandsquote sank unter zehn Prozent. Dies teilt das CE-Industrial-Team des Immobilienberatungsunternehmens Cushman & Wakefield (C&W) mit.
„Die Nachfrage ist so hoch, dass fast sämtliche Flächen bereits vor Baubeginn vermietet sind. Reine Spekulationsobjekte gibt es so gut wie gar nicht. Das gilt vor allem für Polen und Tschechien. Die Nachfrage kommt überwiegend aus der Automobilindustrie, doch Internethändler gewinnen immer mehr an Bedeutung“, so Ferdinand Hlobil, Leiter des CE- Industrie-Teams von Cushman & Wakefield.
Der polnische Markt übertrifft die CEE-Nachbarländer, was Neuentwicklungen und Vermietungen von Industrieflächen angeht. Auf die letzten fünf Jahre bezogen entsteht in Polen gerade das höchste Angebot an Lagerflächen. Vermietungen stiegen im ersten Halbjahr 2014 verglichen mit dem Vorjahr um 20 Prozent. In Mittel- und Osteuropa entstanden 520.000 Quadratmeter Industrieflächen im ersten Halbjahr 2014, (Gesamtjahr 2013: 700.000 Quadratmeter). Rund 340.000 Quadratmeter kamen im ersten Halbjahr in Polen dazu, fast genauso viel wie 2013 insgesamt. Während in der ersten Jahreshälfte 1,9 Millionen Quadratmeter hochwertige Industrieflächen vermietet wurden, waren es im gesamten letzten Jahr 1,5 Millionen Quadratmeter. Dabei entfielen allein auf Polen eine Million Quadratmeter und auf Tschechien 570.000 Quadratmeter. Die hohe Nachfrage ließ die Leerstandsquote - auf die gesamte Region bezogen - um ein Prozent sinken. Sie fiel von zehn Prozent im Januar auf neun Prozent im Juni. Dabei war der Rückgang in Ungarn mit drei Prozent am höchsten. In Polen fiel die Leerstandsquote von 10,9 Prozent zum Ende des Jahres 2013 auf 8,8 Prozent Ende Juni 2014.
Der Markt wird hier nach Ansicht der C&W-Berater weiterhin optimistisch bleiben. Den geringsten Leerstand verzeichnen die Slowakei mit vier sowie Tschechien mit 6,5 Prozent. C&W prognostiziert für die letzten Monate dieses Jahres eine gleichbleibend gute Entwicklung in Mittel- und Osteuropa. Polen dominierte in den letzten zehn Jahren die Industrieflächenentwicklung und wird auch weiterhin an der Spitze bleiben, und zwar auf gesamteuropäischer Ebene. Dafür sorgen eine konstant wachsende Wirtschaft sowie eine aktive Wirtschaftspolitik. Auch Tschechien bleibt vorn, allerdings wären nach Meinung von C&W hier etwas mehr Transparenz und politische Unterstützung für internationale Investoren wünschenswert. Knappe Flächen für die industrielle Erschließung können sich negativ auswirken. Der ungarische und der rumänische Markt erholen sich langsam. Ungarn liegt nun bei unter 20 Prozent Leerstand; ein weiterer Rückgang der Quote wäre laut C&W mittelfristig ein klares Signal für Immobilieninvestitionen. Der slowakische Markt stützt sich hautsächlich auf die Region um Bratislava, wo es einige große Investitionen gibt, unter anderem von des Automobilherstellers VW. Eine Verlagerung von Projekten in den Osten der Slowakei würde dem gesamten Land nutzen.
Quelle: Pressemitteilung C&W
Der Immobilienberater Cushman & Wakefield (C&W) wurde 1917 in New York gegründet. Das Unternehmen ist mit 253 Niederlassungen in 59 Ländern vertreten und beschäftigt über 15.000 Mitarbeiter. (JZ1)
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