ifo-Geschäftsklima der NRW.Bank: Konjunkturelle Zuversicht wächst, aber noch keine Entspannung in Sicht
Die Stimmung in der nordrhein-westfälischen Wirtschaft hat sich im Januar zum dritten Mal in Folge aufgehellt – erstmals seit Sommer vergangenen Jahres drehte sie leicht ins Plus. Das ist eines der Ergebnisse des NRW.Bank.ifo-Geschäftsklimas, für das jeden Monat mehr als 1.500 Unternehmen aus NRW befragt werden. Trotz dieser jüngst positiven Entwicklungen bleibt der Indikator aber auf einem niedrigen Niveau.
Das ermittelte Geschäftsklima notiert im Januar 2023 bei 0,6 Punkten. Das entspricht einem Anstieg um 5,1 Saldenpunkte im Vergleich zum Vormonat. Dieses Plus beruht vor allem auf besseren Geschäftserwartungen der befragten Unternehmen, die sich um 6,7 Zähler verbessert haben. Auch ihre Zufriedenheit mit der aktuellen Geschäftslage nahm mit einem Plus von 3,2 Punkten spürbar zu. „Die Umfrageergebnisse des NRW.Bank.ifo-Geschäftsklimas zeigen, dass die Angst vor einer schweren Rezession in den Unternehmen weiter abebbt. Das liegt daran, dass die Gasversorgung aktuell stabil ist und dass die Inflation nachlässt“, sagt Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.Bank. „Die wachsende Zuversicht in den Unternehmen ist allerdings noch kein eindeutiges Zeichen für eine konjunkturelle Trendwende – bei ähnlichen Werten kam es in der Vergangenheit trotz allem auch noch zu Rezessionen. Aktuell stehen die Zeichen bestenfalls auf Stagnation.“
Im verarbeitenden Gewerbe setzte der Indikator seine Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate fort. Die Industrieunternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage im Januar wesentlich besser als im Vormonat. Zudem hellten sich ihre Erwartungen für das erste Halbjahr 2023 merklich auf. Die Auslastung der Kapazitäten sank von 83,5 Prozent auf 83,3 Prozent. Sie liegt damit knapp unter dem langfristigen Durchschnitt. Die Stimmung hat sich in allen Industriebranchen aufgehellt. Am stärksten fiel das Plus bei den Herstellern von Metallerzeugnissen und im Kraftwagenbau aus. Der Mangel an Vorprodukten hat sich jüngst weiter entspannt. Nur noch rund 38 Prozent der Industrieunternehmen berichtete von Lieferschwierigkeiten (Vorquartal: 55 Prozent). Auch im Handel ist das Geschäftsklima deutlich gestiegen. Insbesondere die Erwartungen verbesserten sich der Umfrage zufolge, wobei der Pessimismus jedoch weiterhin überwiegt. Die Firmen bewerteten die aktuelle Lage zudem etwas besser als noch im Vormonat. Während im Großhandel der Preisdruck jüngst merklich nachließ, berichtete eine große Mehrheit der Einzelhändler unverändert von hohen Preissteigerungen. (DFPA/mb1)
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