IKB Deutsche Industriebank: Bedingter Einfluss der US-Geldpolitik auf Schwellenländer
Die Sorge steigt, dass mit der geldpolitischen Wende in den USA vor allem Schwellenländer durch die Reallokation von Finanzkapital in Schwierigkeiten geraten und ihre Devisenkurse abwerten könnten, schreibt die IKB Deutsche Industriebank (IKB) in einem Marktkommentar. Die Experten betonen, dass Schwellenländer nicht in dem Maße durch ein Ungleichgewicht ihrer Volkswirtschaften gekennzeichnet wären, welches sie in früheren Phasen steigender US-Zinsen in Bedrängnis gebracht hatte. Auch seien die Rohstoffpreise relativ stabil, erklärt die IKB.
Das aktuelle Renditeniveau sei nicht das Ergebnis einer Korrektur, die eine nennenswerte und nachhaltige Umkehr globaler Finanzkapitalströme mit sich bringe, heißt es. Wieviel Raum für eine weitere US-Zinserhöhung bleibe, sei nicht eindeutig. Die Notenbank hätte aufgrund der US-Steuerpolitik die Möglichkeit, ihren Leitzins weiter anzuheben. Dabei bleibe fraglich, wie nachhaltig sich die konjunkturelle Erholung erweise. Der Raum für weitere US-Zinsanhebungen werde vor allem ab der zweiten Jahreshälfte 2019 kleiner, erwarten die Experten. Selbst bei Zinserhöhungen über das Jahr 2018 hinaus, sei von keiner Korrektur am langen Ende der US-Zinskurve auszugehen. Aufgrund der US-Wachstums -und Inflationsprognosen dürfte die Leitzinsen ihren Höchststand bei rund 3,5 Prozent erreicht haben. Zudem sollte perspektivisch die Möglichkeit sinkender US-Leitzinsen nicht vernachlässigt werden, erklärt die IKB.
Aktuell haben Schwellenländer weder Jahre mit Nachfrageüberschüssen hinter sich, noch sollten US-Dollar basierte Rohstoffpreise einschließlich der Ölpreise eine Abwärtskorrektur vollziehen, heißt es abschließend.
Quelle: Marktkommentar IKB
Die IKB Deutsche Industriebank begleitet mittelständische Unternehmen mit Krediten sowie Kapitalmarkt- und Beratungsdienstleistungen. (TS1)